4. Apr, 2021

Ostersonntag

Lieber Vati. Es war Ostersonntag vor zwei Jahren, als du dieses Erdenleben verlassen hast. Du hattest eine sehr schwierige Zeit hinter dir, mit schwerster Lungenentzündung, Intensivstation, Beatmungsgerät – eigentlich genau das, was Corona-Patienten jetzt erleben - nur warst du schon ein Jahr früher dran.

Diese Wochen auf der Intensivstation haben aber nicht nur dich, sondern auch uns an unsere Grenzen gebracht. Denn auch wenn die Menschen, die dort für dich da waren, absolut liebevoll waren, so war es doch total grässlich zu sehen, wie du littest und mit diesem Schlauch im Hals auch die Kommunikation nicht möglich war.

Und doch hast du dort nicht aufgegeben, sondern du hast dich nochmals zurück ins Leben gekämpft. Du hast alle Energien zusammengetragen, um das Spital nochmals verlassen zu können und du hast es geschafft! Du bist dann in die Reha ins Zürcher Oberland gekommen, wo du noch eine wundervolle Aus- bzw. Rundumsicht genossen hast. Wir konnten dich dort alle noch besuchen und Finny sass ganz lange auf deinem Schoss. Das war für dich so wichtig, bevor du dann, wie gesagt, am Ostersonntag diese Erde verlassen hast.

Und dass du an diesem Tag gestorben bist, wo Jesus aufersteht – berührt mich ehrlich gesagt noch immer sehr. Denn Ostern steht für Aufbruch und für Neuanfang und bei Google steht: "Am Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod."

Der Ostersonntag ist für mich deshalb ein äusserst spezieller Tag. Und dass wir uns irgendwann wieder sehen, steht für mich absolut ausser Frage.

Lieber Vati, ich möchte dir einfach noch sagen: "Danke, dass du mein Vater warst."

   

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1. Mrz, 2021

1. März

Heute sind es genau 5 Jahre her, als mein Herz in 1000 Stücke zersplittert ist. Es ist noch immer kaum zu beschreiben, wie unfassbar dieses Gefühl war, als die Frau Polizistin am anderen Ende der Telefonleitung auf meine Frage: «…aber er lebt noch…?!» nach einer langen Pause erwiderte: «…nein…».

Ich dachte in dem Moment, mein Kopf würde zerplatzen. Ich dachte, dass ich diesen Satz nicht aushalten kann.

5 Jahre ist es her, dass ich erfahren habe, dass du, mein geliebter grosser Bruder, nicht mehr hier bist. Und dass es plötzlich nicht mehr möglich sein sollte, dich jemals wieder zu sehn.

An diesem 1. März vor 5 Jahren wusste ich noch nicht, dass du dich freiwillig auf den Rückweg ins Licht gemacht hast. Und auch, was die nächsten Tage auf uns zukam, wussten wir zum damaligen Zeitpunkt überhaupt noch nicht. Manchmal kam ich mir selbst in diesen Tagen vor, wie in einem Krimi, oder auch teilweise wie in einem schlechten Film. Aber es gab auch Momente, die einfach nur unfassbar beeindruckend und unvergesslich waren und für die ich bis heute einfach nur dankbar bin.  

In den letzten 5 Jahren ist viel passiert bei mir und ich habe so viel gelernt aus deinem Leben und aus deinem Tod. Ich habe alles was ich dachte zu wissen nochmals hinterfragt & bin bei dem einen oder anderen Thema noch immer dran. Du hast mir, mein geliebter Bruder, so viel für mein Leben hinterlassen, für das ich dankbar bin. Ich glaube, du warst dir wahrscheinlich gar nicht im Klaren, wie wertvoll du während deines Lebens und auch danach noch, für ganz viele Menschen bist.

Dass ich mich getraut habe, über diese so krassen 11 Tage nach deinem Tod - aber auch noch über viel mehr - in meinem Buch zu schreiben, war sicherlich für mich selbst heilsam, aber nicht nur das. Denn ich weiss inzwischen, wie es die Menschen berührt, die es lesen und wie es ihren ganz eigenen Prozess anregt.

Mein Schmerz hat nachgelassen in der Zwischenzeit und du hast mich gelehrt, geniessend meinen Lebensweg zu gehen. Aber auch, wenn ich weiss, dass du ins Licht zurück bist und wir uns dort irgendwann wiedersehn, so bedeutet das nicht, dass ich es nicht unendlich schön finden würde, wenn du mich jetzt in den Arm nehmen könntest. Denn jetzt vermisse ich dich gerade so sehr…

 … ach warte… ich spüre es gerade… Danke mein lieber Bruder. Ich merke gerade, du bist hier…

 

 

Jauh di mata - dekat di hati

Mein Buch - www.aus-unserer-sicht.ch (aus-unserer-sicht.ch)

 

14. Feb, 2021

Happy Valentinstag to your all - aber vor allem gerade für uns Single

Heute war bzw. ist Valentinstag. Ich hatte das vergessen. Denn ehrlich gesagt bedeutete mir dieser Tag auch nicht viel, als ich noch eine Beziehung hatte. Und seit ich Single bin, ist der aus meinem Gedächtnis irgendwie gestrichen.

Und doch bekam ich diesen Tag heute trotzdem mit. Denn mehrere von meinen Single-Freundinnen und Freunden, machten heute ganz traurige Posts und andere fühlten sich einfach nur schrecklich einsam.

Denn oft sugesstiert uns die Aussenwelt, dass zum Glücklichsein man unbedingt einen Partner braucht. Dass es nicht ausreicht, einfach alleine zu sein, und das womöglich auch noch gut zu finden. Man bekommt oft den Eindruck, dass sicherlich etwas mit einem nicht stimmt, da man niemanden an der Seite hat.

Und je mehr das die Aussenwelt uns unterschwellig mitteilt, umso mehr glaubt man das irgendwann selbst.

Aber hey Single-Leute! Wir alle sind nicht allein! Denn wir haben den absolut wichtigsten Menschen an unserer Seite! Den allereinzigen Menschen, der immer da ist für euch! Der einzige Mensch, der dich von der Geburt bis zu deinem Tode begleitet. Und auf deinem ganzen Lebensweg gibt es nur diesen einzigen Menschen, der wirklich immer für dich da ist.

Und anstatt traurig zu sein, dass nicht irgend ein Partner an diesem Valentinstag an deiner Seite ist, könntest du, lieber Single-Freund, ja vielleicht die Beziehung zu diesem so einzigartigen treuen Weggefährten, welchen ich vorhin erwähnt habe, heute auf höchstem Niveau feiern.

Und deshalb, lieber Singe-Freund, ist vielleicht für uns heute mal wieder die Zeit, in den Spiegel zu schauen, und zu sagen: Danke, dass du mich nie alleine lässt. Ich bin froh, habe ich dich. Und die ganz mutigen unter uns Singles könnten dann sogar auch sagen: Du im Spiegel, ich liebe dich!

Mal schauen, wer sich das wirklich traut.

In diesem Sinne: Happy Valentin to your all und liebe Grüsse aus Meiringen in den Bergen

 

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18. Jan, 2021

Seelenmalen

Heute war ich zusammen mit Finny in Einsiedeln am Spazieren und dachte über das Leben im Allgemeinen, aber auch über mein Leben im Speziellen nach, als ich plötzlich das Bedürfnis hatte, zu malen. Nein, nicht ein spezielles Bild, sondern vielmehr hatte ich das Gefühl, dass mir meine Seele oder mein Unterbewusstsein was sagen oder mitteilen will.

Und da ich ja weiss, dass wenn wir unseren Kopf bzw. den Verstand ausschalten, sehr wohl in der Lage sind, Botschaften von unserem höheren Selbst, unserer Intuition, unserer Seele, oder wie wir dem auch immer sagen wollen, zu empfangen, habe ich mein Vorhaben dann Zuhause angekommen auch gleich in die Tat umgesetzt.

Als ich die Staffelei, welche ich damals von meinem verstorbenen Bruder erhalten habe, hervorkramte, lud ich in Gedanken auch gleich meinen Bruder ein, mir Gesellschaft zu leisten bei meinem Vorhaben und bat ihn mir zu helfen, den Pinsel so zu führen, dass schlussendlich mein Bild mir etwas zu sagen vermag.

Aus diesem Grund habe ich dann ein paar Kerzen angezündet, habe leise Meditationsmusik angemacht und habe einfach geschehen lassen, was auf der Leinwand langsam entstanden ist.

Nun bin ich fertig und irgendwie tief bewegt.

Ich habe es auf meinen Tisch hingestellt und lasse es einfach noch wirken. Ich esse gerade und schaue es währenddessen mir an.

Ob ich das Bild schön finde, oder ob ich meine Antworten schon gefunden habe, spielen dabei gar nicht so eine Rolle. Wichtig ist jedoch, dass ich weiss, dass wir viel mehr Wissen in uns tragen, als das, was unser Verstand nur weiss.

Liebe Grüsse 

Sandra

 

Falls du Lust hast, etwas mehr über dich selbst zu erfahren, dann könnte ein Coaching bei mir vielleicht ideal für dich sein: www.sandrafinny.ch 

Und bei Begleitungen beim Thema Tod und beim Thema Leben, melde dich einfach hier: www.trauertodundleben.ch

 

 

18. Jul, 2020

Wörter wie Depression oder so

Wir alle kennen Momente, an denen es uns nicht gut geht. Momente, an denen wir am liebsten unter der Decke bleiben würden und es uns schwerfällt uns aufzuraffen, um überhaupt aufzustehn.

Wir möchten uns einkuscheln und möchten einfach überhaupt nichts und niemanden sehn.

Ja ich glaube, solche Momente kennen wir alle. Doch bei den meisten Menschen sind diese Momente zum Glück von kurzer Dauer und wir können schon nach kürzester Zeit wieder zum Alltagsleben rübergehn.

Doch dann gibt es da noch die Menschen, die kommen von diesem Zustand kaum mehr raus. Die stecken irgendwie in ihrer Wolke fest. Und es scheint dort enorm dunkel zu sein, ohne Hoffnung und ohne Licht.

Und ja – ich weiss auch selber, dass es für solche Menschen nicht reicht, einfach zu sagen: «Reiss dich mal zusammen» oder solche Sätze wie: «Es kommt schon wieder alles gut.»

Denn Menschen in solch einer Phase glauben nicht daran, dass das so ist.

Also was ist richtig?

Motivation? Nichts sagen? Sich zurückziehen? Antidepressiva? Therapie?

In der heutigen Zeit ist es nichts mehr (sehr) Schlimmes, zu sagen, man hat eine Depression. Denn wenn ich höre, dass in Deutschland jeder 6. Mensch mindestes einmal in seinem Leben selbst damit konfrontiert ist, dann betrifft dieses Thema ja irgendwie uns alle. Entweder als Betroffener oder als Bruder, Schwester, Freund, Partner, Kind oder Elternteil.

Früher, in der Zeit als meine Mama in der Kriegszeit in Österreich grossgeworden war, wurden Menschen mit psychischen Problemen weggesperrt oder viel Schlimmeres noch. So Schlimmes, dass ich hier nicht mal erwähnen mag. Wörter wie Depression gab es damals noch nicht. Schwermütigkeit sagte man eher. Wahrscheinlich war jedoch fast dasselbe gemeint.

Heute werden Menschen mit Depressionen viel besser betreut. Man wird nicht mehr ausgegrenzt. Man hat einen Namen für die Krankheit. Und das ist – wie ich finde – Segen und Leid. Denn wie oft glauben nun Menschen mit dieser Diagnose, dass sie halt so sind. Dass sie ein Leben lang Antidepressiva schlucken müssen. Dass sie ihr Leben lang in Therapie sein müssen. Dass sie halt ewig krank sind.

Aber hey Leute. Wenn ich in meinem Leben etwas gelernt hab, dann dass NICHTS und ABSOLUT NICHTS weiterhin so sein muss, auch wenn es bisher so war!

Nein nein, ich masse mir nicht an zu behaupten, dass jeder einzige einfach so gesund werden könnte und doch weiss ich, dass ALLES möglich ist. Und manchmal viel einfacher als es scheint!

Vielleicht ist es nun auch einfach mal an der Zeit, von der Krankheitsperspektive weg zu kommen und zu schauen, was für Möglichkeiten es ausserdem noch gibt, um herauszufinden, was mir mein Körper oder meine Seele mit diesen Symptomen gerade sagen will.

Denn davon bin ich absolut überzeugt! Unser Körper und unsere Seele versuchen immer im Einklang mit uns zu sein – und wenn wir das nicht sind – dann schenken sie uns Symptome, sodass wir die Möglichkeit erhalten, dort hinzuschauen um etwas zu lernen, zu ändern, zu transformieren oder zu tun.

Ich auf jeden Fall wünsche mir immer mehr Menschen, die sagen: «Ja, ich habe eine Depression. Aber das muss nicht für die Ewigkeit sein.»

Nein, Menschen wie ich ersetzen keinen Arzt und vielleicht auch kein Medikament. Aber vielleicht können sie dich auf deinem Weg unterstützen. So, dass deine depressiven Phasen immer weniger werden und du wieder erkennen kannst, wie wundervoll doch das Leben – sogar auch in schwierigen Phasen - ist.

Vielleicht fragst du dich gerade, warum ich über dieses Thema schreibe. Das ist, weil ich in den letzten Jahren immer wieder mit diesem Thema konfrontiert war und das auch in den vergangenen Wochen vermehrt bin. Es gibt so viele tolle Menschen da draussen, die glauben, dass sie eine Depression haben und diese sie auf Ewig beeinträchtigen wird. Aber so wie ich der Überzeugung bin, dass andere Symptome verschwinden können, wenn wir verstanden haben, was sie uns sagen wollen, so bin ich auch der Überzeugung, dass das bei einer Depression sein kann!

Alles ist möglich! Daran glaube ich!

Vielleicht getraust du dich ja auch, das (in Zukunft) zu tun!

 

Sandra Finny

Coaching, Begleitungen, Quantenheilung, Inspiration

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