20. Okt, 2021

Ausgebrannt auf dem Titlis

Eigentlich bin ich bekannt dafür, dass ich viel unterwegs bin. Dass ich fit bin, mein Leben liebe und dass ich sehr gut weiss, wie ich mit mir umzugehen habe. Ich bin für viele ein Vorbild geworden und freue mich, wenn ich Menschen begleiten, motivieren und inspirieren kann.

Und deshalb fällt es mir auch nicht so einfach, jetzt zu sagen, dass ich mich ausgebrannt fühle. Dass ich schon seit einiger Zeit nicht so fit bin, wie ich gerne wäre und dass meine Akkus derzeit nur auf Sparflamme sind.

Ja, natürlich. Es steckt eine Geschichte dahinter. Und vieles hat seinen Teil dazu getan. Und doch habe ich selbst entscheidende Dinge vernachlässigt, sodass dieses Ausbrennen überhaupt möglich war.

Und nein ich bin nicht stolz darauf. Ganz im Gegenteil. Viel lieber würde ich euch hier berichten, wie gut ich mich gerade fühl. Aber das ist derzeit nicht die Wahrheit und deshalb schreibe ich es auch nicht hin.

Aber was ich tue ist, meine ganz eigene Strategie wieder anwenden, die, die ich schon mehrfach in meinen schwierigen Phasen angewendet habe. Nur jetzt mache ich es bewusst, das, was ich früher oft unbewusst tat. Denn ich weiss, was ich tun muss, um meine Akkus wieder aufzufüllen. Und das tue ich auch. Und auch wenn das Aufladen nicht ganz so schnell geht, wie ich gerne hätte, so merke ich doch, dass alles seine Richtigkeit hat.

Vielleicht denkst du nun: «Aber die ist doch Coach. Wie will sie die Menschen unterstützen, wenn sie selbst wichtiges vernachlässigt hat?»

Falls du das denkst, kann ich diese Gedanken verstehen, jedoch möchte ich dir gerne dazu entgegnen: «Und genau deshalb bin ich ein guter Coach. Ich bin nicht gut, weil ich alles immer richtig mache, sondern weil ich das, wo du dich vielleicht auch gerade befindest, auch schon erlebt habe und deshalb weiss, wie sich das anfühlt. Denn ich habe auch schon erlebt wie es sich anfühlt, wenn man in einer Krise bist. Oder in einer Krankheit. Oder wenn man nach dem Sinn des Lebens suchst. Wenn man einen geliebten Menschen loslassen musste, oder wenn man, wie ich jetzt, so ausgelaugt ist.

Was mich immer schon ausgemacht hat ist, dass ich, wenn es mir mal schlecht ging, diese Situation immer als Chance zum Wachsen sah. Und das tue ich auch jetzt. Ich mache die Korrekturen, die vorgenommen werden müssen. Ich schaue hin und gehe die nötigen Schritte. Langsam und stetig.

Und heute habe ich mir das ermöglicht, was mir am allermeisten guttut: Berge, Schnee, Sonne und Finny. Dieser Tag heut war deshalb nicht nur Akkusaufladen vom Allerfeinsten, sondern er war absoluter Balsam für meinen Körper, meinen Geist und meine Seele.

Und jetzt gehe ich schlafen und träume von der phänomenalen Aussicht, die ich heute von 3000 Metern über Meer geniessen durfte. Und ich bin sehr dankbar dafür. 

 

Wenn ihr die fantastischen Fotos anschauen mögt, dann ist hier der Link dazu: Fotoalbum Teil 2 - www.aus-unserer-sicht.ch

 

www.sandrafinny.ch