2. Apr, 2020

Es ist ein bisschen wie beim Brief meines Bruders

 

Manchmal erinnert mich dieses Virus ein wenig an den Abschiedsbrief meines Bruders. Damals war es so, dass uns dieser Brief gemeinsam vorgelesen wurde. Wir sassen alle zusammen und alle haben wir dasselbe gehört. Und doch stimmt das nicht ganz. Denn auch wenn die Worte, die wir hörten, für alle dieselben waren, so hat doch jeder von uns vor allem das aufgenommen, was für ihn persönlich bestimmt war. Wir hörten, was eine Botschaft oder eine Erklärung auf die eigenen Fragen war, oder was sonst für den eigenen weiteren Weg oder für das Verstehen der Vergangenheit wichtig war.

Und irgendwie finde ich, verhält es sich bei diesem Virus ganz ähnlich. Es ist da und ist für uns alle dasselbe. Und doch löst es bei jedem von uns etwas anderes aus. Manche arbeiten noch immer mit der Verdrängungstaktik, manche sagen sogar noch, dass es eine Verschwörung sein soll. Ich glaube aber, die meisten von uns haben in der Zwischenzeit begriffen, dass dieses Virus real ist und es aber auch ganz viel mit unserer Geschichte und oft auch mit unseren eigenen Ängsten zu tun hat. Denn jeden trifft es ganz individuell irgendwo, dort wo es weh tut oder dort, wo wir bisher nicht gerne hinschauten oder dort, wo es Angst macht. Wir werden gezwungen innezuhalten, Verantwortung zu übernehem und uns zu überlegen, was für uns persönlich eigentlich wirklich wichtig ist. Wir beginnen das Kleine wieder zu schätzen und realisieren, dass nicht einfach alles selbstverständlich ist. Ich denke, dies Virus will uns lehren, da hinzuschauen, wo wir normalerweise lieber die Augen verschliessen davor. Wir können uns jetzt nicht mehr vor uns selbst verstecken und werden mit den Themen konfrontiert, die in uns sind.

Sollte das bei dir vielleicht das Thema Tod sein, kann ich dir vielleicht ein wenig die Angst davor nehmen. Denn ich kann dir erzählen, was ich selbst bei einem todesnahen Erlebnis erfahren durfte oder auch, was ich sonst über dieses Thema weiss oder selbst erfahren hab. Es geht hierbei weder um etwas Religiöses, noch darum, dich von etwas zu überzeugen, sondern einfach, dir ein wenig die Angst vor dem zu nehmen, was uns alle irgendwann betrifft.

Denn ich glaube, das was wir gerade erleben, ist ganz was Ähnliches, wie es auch beim Sterben passiert. Ich glaube, es geht um Liebe, um Vertrauen und um Loslassen, sodass der Übergang in die höhere Frequenz für uns alle mit möglichst wenig Angst und dafür mit viel Urvertrauen, geschehen kann.

Und von einem bin ich absolut der Überzeugung: Wir haben uns alle ausgesucht, genau jetzt hier auf dieser Erde zu sein und ein Teil von dem zu sein, was gerade passiert.  

Lasst uns die Zeit Zuhause dehalb nicht nur zum Putzen und Aufräumen nutzen, sondern um uns immer mehr ins Vertrauen zu begeben. Denn: unser Leben ist in allen Facetten und mit allen Hindernissen, Schwierigkeiten, Aufgaben, Ängsten und Schmerzen schön. Und lasst uns dankbar sein, genau jetzt hier zu sein. 

Und wenn du dich bei mir in irgend einer Form melden möchtest, freue ich mich sehr darauf. 

Sandra Finny

www.sandrafinny.ch

sandra@aus-unserer-sicht.ch