26. Okt, 2019

Reden wir über den "Winterthurer-Tierarzt-Notalldienst", anstatt über den "Schwellbrunn-Ausflug"

Wenn ich über den Winterthurer-Tierarzt-Notfall-Dienst schreibe, anstatt darüber, wie traumhaft unsere heutige Schwellbrunn-Wanderung war, dann ist etwas gehörig schief gelaufen.

Denn nichts wäre mir lieber gewesen, als zu berichten, wie wunderschön es war, vom 2017 zum schönsten Dorf der Schweiz gekürten Schwellbrunn aus, auf einem wunderbaren Wanderweg zum Restaurant Sitz und wieder zurück zu spazieren. Ich wollte erzählen, wie ich den Blick auf den Säntis genoss und wie viel Spass es mir und Finny machte, im Wald mit jedem Schritt die farbigen Blätter vom Boden aufwirbeln. Ich wollte zudem darüber berichten, wie viel Freude es Finny gemacht hat, sich genüsslich in einem noch frischen Kuhfladen zu wälzen, aber dass ich danach ab dem Duft meines Hundes weniger erfreut war, hätte ich wahrscheinlich eher charmant ausgelassen.

Aber anstatt all das zu erzählen, muss ich jetzt berichten, wie schockierend ich es finde, dass es neuerdings in Winterthur in der Nacht von 00.00 bis jeweils 08.00 Uhr nicht mal mehr einen Notfalldienst für Tiere gibt! Und das in der 6. grössten Stadt der Schweiz! Ich finde das ehrlich gesagt richtig schauerlich!

Dass ich das überhaupt erfuhr, hat einen nicht allzu schönen Grund. Finny ging es nämlich gar nicht gut als wir daheim waren, sodass wir den Winterthurer-Tierärzte-Notfallring anrufen mussten, um zu erfahren, welcher Tierarzt heute Notfalldienst hat. Ein paar Minuten später war ich mit Finny auch bereits auf dem Weg zum zuständigen Tierarzt. Das hat dann auch alles bestens geklappt, doch als ich dann – eine Spritze für Finny später - nachfragte, was ich denn tun müsse, falls es Finny in der Nacht nicht gut gehen sollte, wurde mir mitgeteilt, dass ich dann ab Mitternacht nach Zürich oder nach Regensdorf in die Klinik fahren müsse. In Winterthur gäbe es neuerdings nach Mitternacht keinen Notfalldienst mehr. Dies, weil die Tierärzte in Winterthur beim Notfalldienst so (oder zu) viel arbeiten mussten und kaum zum Schlafen kamen dabei.

Ich muss ganz ehrlich sagen, mich hat diese Aussage gerade 2 x schockiert. 1 x aus Sicht des Tierhalters, der nun ab Mitternacht in der 6. grössten Stadt der Schweiz keine Hilfe mehr bekommt, wenn es seinem 4-Beiner nicht gut geht. Und 2 x finde ich es auch schockierend, dass unsere Tierärzte so viele Stunden arbeiten müssen, dass sie fast zusammenklappen oder ausbrennen dabei.

Ganz ehrlich: Da läuft doch irgendwas gehörig schief! Das kann doch wirklich 2 x nicht sein. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass Tiere Rund um die Uhr Hilfe bekommen, auch wenn ihre Herrchen oder Frauchen in Winterthur wohnen und nicht in Zürich oder Regensdorf.  

Ich möchte deshalb die Stadt Winterthur wie auch alle Tierärzte in und um Winterthur bitten, bei diesem Thema nochmals über die Bücher zu gehen. Denn wenn es meinem 4-Beiner nicht gut geht, brauche ich vielleicht Hilfe – auch in Winterthur – und dies vielleicht nach Mitternacht. 

Und weil unser heutige Wander-Ausflug trotz dem späteren Notfalldienst schön war, ist hier der Fotolink dazu: http://www.aus-unserer-sicht.ch/443200567