2. Dez, 2018

Eguisheim – das Weihnachtsdorf

Bonsoir les amis. Je suis Eure Finny. Je muss jetzt sprechen en francais, weil die hier im Elsass sonst verstehen rien.

Ja. Ihr habt richtig gelesen. Ich bin in Frankreich! Zum allerersten Mal in meinem Leben. Und ich muss sagen: ich finde es toll! Ihr könnte euch nicht vorstellen, was es hier alles für neue Düfte gibt und ich gestehe, die französischen Hunde sind wirklich très charmant und chic.

Heute sind wir als erstes nach Eguisheim gefahren. Meinen Zweibeinern wurde dieser Ort empfohlen und sie dachten, dass es dort einen schönen Weihnachtsmarkt gibt. Was meine Zweibeiner jedoch nicht wussten war, dass nicht der Weihnachtsmarkt dort spektakulär ist, sondern das Dorf an sich. Denn die mehrere hundert Jahre alten Fachwerkhäuser sind an und für sich schon einfach nur fantastisch, doch mit der liebevollen und einfallsreichen Weihnachtsdekoration, mit welcher jedes der Häuser derzeit geschmückt ist, wird dieses Dorf zu einem richtigen Traum.

Meine Zweibeiner konnten mit ihren „ohhh, ist das schön“ und „ohhh, schaut da mal“ kaum mehr aufhören und auch ich genoss unseren Aufenthalt im wundervollen Weihnachtsdorf sehr.

Unsere Reise ging dann aber noch weiter, bis nach Colmar, und da wir hier übernachten, genossen wir die abendliche Vorweihnachtliche-Stimmung hier sehr und gehen jetzt müde aber glücklich ins Bett.

Ca c’est Noël en Alsace

 

 

25. Nov, 2018

Und plötzlich lieb ich diese Stadt

Irgendwie ist es schon komisch… Da bist du mehrmals in einer Stadt und kannst trotzdem nicht warm werden mit ihr, und dann fliegst du nochmals dahin und schwups… plötzlich bist du verliebt in genau diesen Ort.

Dies ist mir gerade jetzt mit Köln passiert. Köln, die Stadt, von der ich dachte, dass sie kaum Charme besitzt. Köln, die Stadt, von der ich glaubte, dass ich sie nie wirklich lieben würde.

Und genau dieses Köln hat mich jetzt plötzlich total verzaubert und mir gezeigt, dass es sich lohnt, etwas mehr als nur eine, oder zwei oder drei Chancen zu geben… Denn plötzlich siehst du von etwas eine Seite, die du bisher noch nicht gesehen hast. Eine Seite, die wundervoll ist...

Vielleicht liegt es an einem neuen Blickwinkel. Vielleicht an einer anderen Lebenssituation. Vielleicht an einer neuen Motivation. Und vielleicht an einer Kombination davon.

Mir auf jeden Fall, hat dieses Köln diese Tage unglaublich viel gebracht. Es hat mir Zeit für mich geschenkt. Es hat mich Freundschaften aufleben lassen. Es hat mich inspiriert und motiviert. Es hat mich angeregt, über Neues nachzudenken sowie, Altbekanntes zu verinnerlichen. Es hat mir Begegnungen mit Menschen geschenkt, die mir bis dahin unbekannt waren und die sofort mein Herz berührten.

Danke liebes Köln, dass es dich gibt. Und eines weiss ich sicher… Liebes Köln, ich komme ganz bestimmt wieder. Und ich freue mich jetzt schon drauf !

 

Hier ist mein Köln-Foto-Link: http://www.aus-unserer-sicht.ch/440747709

 

 

 

18. Nov, 2018

Stein am Rhein und DIE Brücke

Im pittoresken Städtchen Stein am Rhein kommt man sich wirklich vor, wie in einer anderen Welt. Einer Welt, die anderswo schon lange vorbei zu sein scheint. Die wunderschön bunten und alten Fassadenmalereien und die lokalen Geschäfte versetzen einem in längst vergangene Zeiten und laden zum Verweilen, zum Staunen und zum Bummeln ein. Finny und ich genossen unseren heutigen Aufenthalt in diesem mittelalterlichen Örtchen sehr. Vor allem genoss ich, dass auch heute am Sonntag die Geschäfte offen waren und ich mir somit notfallmässig Handschuhe kaufen konnten. Ich hatte nämlich am Morgen beim Verlassen des Hauses wirklich nicht damit gerechnet, dass es plötzlich soooooo klat sein würde… Aber eben. Nachdem die Handschuhe gekauft waren, konnte unserem schönen Sonntagsausflug wirklich nichts mehr im Wege stehen.

Nicht mal eine Brücke – wie das ja in vergangen Zeiten leider öfters der Fall war.

Aber heute nicht. Nein. Heute konnte mich die Brücke nicht daran hintern, meinen Weg fortzusetzen, den festen Boden unter den Füssen zu verlassen um bis zur Insel Werd zu gehen. Nein. Heute nicht.

Denn heute habe ich etwas anderes gemacht als sonst. Heute habe ich nicht versucht, meine Angst zu bekämpfen oder zu besiegen, sondern heute habe ich beschlossen, diese Angst zu fragen, was sie mir eigentlich sagen will. Ob es einen wichtigen Grund gäbe, dass sie mich immer wieder begleite, ich habe sie zudem gebeten mir zu sagen, was ich bisher noch nicht verstanden habe.

Und… Was soll ich sagen… Ich habe wirklich einige Antworten erhalten. Und… Ich habe heute diese Brücke zwei Mal überquert. Einmal beim rüberspazieren auf die Insel und dann auch wieder zurück. Und das fantastische war: es war einfach.

Hier geht es zu unseren Fotos von Stein am Rhein: http://www.aus-unserer-sicht.ch/440747709

 

 

Und hier geht es zu unserem Buch "11 Tage und mehr": http://www.aus-unserer-sicht.ch/440199664

 

 

12. Nov, 2018

Heidiland

Heute wollten Finny und ich den wunderbaren Montag geniessen und fuhren deshalb los in Richtung Bündnerland. Unser Ziel sollte sein: das Heidiland. Im dichten Nebel sind wir losgefahren, haben unterwegs einen wundervollen Regenbogen gesehen und musste im Bündnerland aufpassen, dass wir nicht mitsamt unserem Auto in die Lüfte davon getragen werden, so stark windete es plötzlich da. Aber dieser Wind, bwz. dieser Föhn, konnte uns nicht aufhalten, unsere Wanderschuhe (ok; also eigentlich nur meine) und unsere Leuchtweste (ok; also eigentlich nur Finny’s) anzuschnallen und uns zu Fuss aufzumachen, um dieses Heidiland zu erkunden. Todesmutig schritten wir dem tosendem Wind entgegen, der zwar warm (es ist November und es waren weit über 20°!!) aber wirklich sehr stürmisch uns entgegen kam.

Das schöne Dörfchen Maienfeld mit der Burg und den alten Häusern, war nett anzuschauen, doch uns zog es rasch weiter nach oben, zum Heididorf hinauf. Denn da ich schon mal da war, wollte ich auch erkunden, was es mit diesem Dorf so auf sich hat. Der Blick vorbei an den noch immer tief goldenen Reben auf die bereits verschneiten Berggipfel im Hintergrund war herrlich und ich genoss die Sonne und auch das Kopflüften dank des Windes wirklich sehr.

Oben im Heididörfchen angekommen, begann ich dann mit der netten Frau beim Kiosk zu sprechen, welche mir eine ganze Mengen über die Heidi-Geschichte verriet, von dem ich bisher nicht den leisesten Schimmer hatte. Sie erklärte mir zum Beispiel, dass die Frau Johanna Spyri, welche die Heidi Geschichte geschrieben hat, ursprünglich aus Zürich bzw. aus Hirzel stammt und damals in Bad Ragaz zur Kur war. In dieser Zeit, das war 1879, hatte Frau Spyri eine Freundin die ein paar Dörfer weiter entfernt wohnte, weshalb sie jeweils oberhalb von Maienfeld durchspazieren musste, wenn sie diese besuchte. Dort lernte sie auch wirklich ein Waisenmädchen kennen, das in dem besagten Haus wohnte und welche die Inspiration war, für die Heidi-Geschichte dann.

Als ich mich dann nach dem Gespräch mit der netten Damen vom Kiosk mit der Geschichte von Heidi nochmals etwas auseinandersetzte, war ich aber plötzlich ziemlich überrascht. Denn ich erkannte plötzlich, dass diese Geschichte von 1879, auch heute noch genauso geschrieben werden könnte und aktueller ist, denn je. Denn geht es nicht auch heute noch genau darum, vom Trubel und der Hektik zu fliehen, die Berge und die gute Luft zu geniessen, sich an der Blumenpracht zu erfreuen und zu merken, dass es in Wirklichkeit wenig braucht, um glücklich zu sein...

Hier geht es zu unserem Heidiland-Fotolink: http://www.aus-unserer-sicht.ch/440747709

Viel Spass beim Anschauen.

 

 

5. Nov, 2018

Jeder Tag hat eine Sonnenseite – auch der heutige

Kennt ihr das, dass ihr euch ganz doll auf eine Begegnung gefreut habt und kaum habt ihr die besagte Person getroffen, hat diese mit einem einzigen Satz direkt eure ganze Freude ins Nichts katapultiert. Vielleicht weil ein wunder Punkt getroffen wurde, vielleicht weil etwas Verborgenes ans Licht gekommen ist, vielleicht weil Ängste ausgelöst wurden oder vielleicht, weil ein Traum wie eine Seifenblase zerplatz. Weshalb auch immer man sich verletzt, unverstanden, ungeliebt, hintergangen, gekränkt, verängstigt, gedemütigt oder verkohlt vorkommt, Tatsache ist, dass negativen Gefühle sicherlich niemandem gut tun.

Und doch gibt es immer wieder Situationen, bei denen uns Menschen weh tun. Manchmal mit Absicht und manchmal unbewusst. Wir reagieren dann vielleicht mit Abwehr, mit Gegenangriff, mit Resignation, mit Wut, mit Hass, mit Rückzug, mit Trauer oder mit Frust.

Ja. Manchmal tun uns Menschen weh. Sie uns. Und wir vielleicht manchmal ihnen. Und meistens handelt es sich dabei um Menschen, die wir ja eigentlich lieben.

Und so eine Situation hatte ich heute. Nein. Ich muss mich korrigieren. Denn es waren zwei. Denn nachdem mein wunder Punkt bereits am Morgen innert Sekunden getroffen wurde, kam am Nachmittag das nächste Pünktchen gerade noch oben drauf.

Verletzt, wütend, traurig und frustriert habe ich mir dann überlegt, was ich aus diesem bescheidenen Tag noch mache und habe mich entschieden, so blöde wie er begonnen hat, hört mein Tag auf keinen Fall auf! Dieser Tag muss eine Sonnenseite haben und diese wollte ich finden.

Beschlossen – meine süsse Fellnase geschnappt & getan!

Denn kaum hatte ich nämlich meinen Entscheid getroffen, realisierte ich, dass wirklich die Sonne den Nebel vertrieben hatte und die Herbstfarben in goldenem Licht glänzten und zum Herbstspaziergang einluden.

Und das taten Finny und ich dann auch. Und - es war herrlich! Wir genossen die warmen Sonnenstrahlen, die wunderschönen Herbstblätter und das zauberhafte Gold und ich merkte, dass langsam aber sicher, sich auch mein verletztes Herz erholte dabei.

Und was habe ich daraus gelernt?

Ja. Manchmal tun uns Menschen weh. Manchmal sie uns und manchmal wir ihnen. Und nicht alle Verletzungen sind mit einem schönen Waldspaziergang und warmen Sonnenstrahlen im Gesicht wieder verheilt. Aber manchmal schon. Deshalb lohnt es sich, es auszuprobieren. Bei mir auf jeden Fall, hat’s heute funktioniert. 🙂

Und hier gehts zum Fotolink von unserem goldigen Waldspaziergang: http://www.aus-unserer-sicht.ch/440747709