5. Mrz, 2017

Eine kleine Seele...

Kennt ihr das? Es gibt so Menschen oder Bücher, die einen zum Nachdenken anregen und die einem bereit machen, neue Gedanken zuzulassen.

Für mich ist ein (Kinder-)Buch von Naele D. Walsch so ein Buch. Ein Buch, welches mir vor über 10 Jahren zum ersten Mal in die Finger geraten ist, und welches seither in unregelmässigen Abständen immer mal wieder auftaucht um mir, wie es scheint, immer wieder Neues mitzuteilen oder Denkanstösse zu geben - egal wie oft ich es nun schon gelesen habe.

Die Geschichte ist nicht so einfach zusammengefasst, da das was ich heute eher als beiläufig erachte, beim nächsten Mal lesen für mich auf einmal die aktuelle Hauptbotschaft ist.

In der Parabel geht es um eine kleine Seele, die mit Gott ein ernsthaftes und intensives Gespräch führt. In diesem Gespräch erklärt Gott der kleinen Seele, dass sie etwas Besonderes wäre und dass es gut ist etwas Besonderes zu sein. Denn alle wären etwas Besonderes - was aber nicht heisst, etwas Besseres als der andere zu sein.

Die kleine Seele merkt dann, dass es ganz vieles sein kann, was einem zu etwas Besonderen macht - zB. die Fähigkeit freundlich, sanft, hilfreich, rücksichtsvoll, geduldig oder schöpferisch zu sein, oder zum Beispiel auch zu teilen.

Die kleine Seele, welche ja - wie alle anderen kleinen Seelen auch - ausschliesslich aus reinem Licht besteht, entschliesst sich dann zu erfahren, wie es ist, "vergeben" zu können.

Voller Vorfreude teilt sie Gott mit, dass sie "Vergebung" erfahren möchte, doch Gott meinte, dass das nicht so einfach wäre. Denn da wo die kleine Seele ist, es ja niemanden gäbe, welchem die kleine Seele vergeben könne. Dann erklärte er ihr weiter, dass es oft, um etwas zu erkennen oder zu erfahren, genau das Gegenteil von dem braucht, was man erfahren möchte. Das heisst, dass man zum Beispiel Licht nur durch Dunkelheit erkennt. Oben nicht ohne unten. Gross nicht ohne klein.

Die kleine Seele war enttäuscht und sagte, er solle sich doch bitte was einfallen lassen. Er wäre schliesslich Gott und hätte sicherlich eine Idee.

Gott lächelte und sagte, dass sie in ein nächstes Erdenleben gehen könne, um dort "Vergebung" erfahren zu können, worauf eine freundliche Seele aus der Menge der zuhörenden Seelen hervortrat und sagte, sie würde gerne dabei behilflich sein. Sie würde ebenfalls in das nächste Erdenleben der kleinen Seele kommen und ihr etwas Schreckliches antun, sodass diese dann "Vergebung" erfahren kann.

"Du bist wirklich ein Engel, wenn du so etwas Schreckliches für mich tun willst", sagte daraufhin die kleine Seele. Ganz aufgeregt und erfreut fragte die kleine Seele dann die freundliche Seele, weshalb sie denn so etwas Liebes für sie machen möchte. Darauf meinte die freundliche Seele, dass die kleine Seele in anderen Leben auch schon viel für sie gemacht hätte. Sie erinnere sich nur nicht mehr dran. Aber sie wäre schon immer zusammen gewesen und hätten einander geholfen, zu lernen und zu erfahren.  

Gott sagte dann zur kleinen Seele weiter: "Erinnere dich im Erdenleben daran: Jede Seele, die in dein Leben tritt, ist jemand, der dich etwas lehren möchte."

Und: "Denke stets daran: Ich habe dir immer nur Engel geschickt"

 

So ist meine heutige Interpretation der Geschichte. Ich lasse das mal wieder wirken - und geniesse den Sonntag. Ich hoffe, ihr auch.

Und falls jemand von euch Lust hat, die Parabel sich im Original anzuhören - und vielleicht ganz anderes daraus zu hören - wäre hier der Link dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=wnvn5IZFpzM