2. Sep, 2017

Daumen hoch für Jack&Jo

Ob es daran liegt, dass ich gestern eine Eiseninfusion erhalten habe und mich (vielleicht deshalb) endlich mal wieder fitter fühle als in der letzte Zeit, oder ob es daran liegt, dass ich die neue und selbst genähte Finny—Transport-Tasche ausführen wollte, oder ob es daran liegt, dass es einfach mal wieder Zeit wurde, an einem Samstagabend zusammen mit Finny die Stadt unsicher zu machen – was auch immer der Grund dafür war, Tatsache ist, dass wir nun hier sind.

In Winterthur-Downtown so quasi.

Nach einem gemütlichen „Druchdiegassenschlendern“ und nicht so recht wissen, wo wir etwas trinken wollen, haben Finny und ich uns schlussendlich für das Jack&Jo entschieden. Und ich finde: Das war mal wieder eine echt gute Entscheidung von uns!
Das Jack&Jo bietet nämlich alles, was ein Hund und ein Hundefrauchen an einem Samstagabend brauchen. Eine coole Lokalität mit super freundlichem und aufmerksamem Personal, grosse Fenster, sodass der Hund bequem dem geschäftigen Treiben draussen beim Bahnhof zuschauen kann und eine Lokalität, bei der Frauchen ohne Probleme alleine mit ihrem Laptop hinsitzen und über Gott-und-die-Welt schreiben kann. Zudem kann sie spontan entscheiden, ob sie zum Schreiben lieber ein Glas selbstgemachte Limonade, ein Glas Süssmost aus der Region, ein gutes Glas Wein oder doch lieber einen gesunden und täglich frisch gepressten Saft trinken möchte.

Ich habe mich heute für etwas ultra Gesundes entschieden. Einen O.Thai; was so viel bedeutet wie Ananas, Kokosnuss, Passionsfrucht und Thai-Basilikum. Hört sich gut an? Ich sage euch: Das war es auch! Sehr sogar. Naja. Zugegeben. Die grünliche Farbe sah zwar schon etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber geschmeckt hat es wunderbar. Und wenn das mal keine Vitaminbombe war. Da muss es einem ja gut gehen danach.

Aber auch sonst muss ich sagen, finde ich das Konzept von diesem Jack&Jo echt toll. Irgendwie organic. Irgendwie hipp. Irgendwie alles frisch und aus der Region. Iregendwie cool und irgendwie so, dass auch ein SinglefrauchenmitHund da problemlos alleine an einem Samstagabend hingehen kann. Es ist nicht zu lauft. Es ist aber auch nicht zu leise. Es ist locker, lebhaft und so, dass man auch wenn man alleine hier drinnen ist, sich irgendwie als Teil des Ganzen empfindet.

Naja. Es kann natürlich auch sein, dass es mir hier so gut gefällt, weil kaum kommt frau hier mit Hund hinein, bekommt Hund auch schon einen Wassernapf hingestellt, noch bevor Frauchen danach fragen konnte. Echt toll sowas und natürlich gibt es dafür von mir 27 Bonuspunkte ;)

So. jetzt habe ich aber für heute wirklich genug geschwärmt. Ich habe jetzt noch einen Frech Ginger-Peppermint-Tee bestellt und geniesse diesen, während dem ich die Leute beobachte, welche hier rein und raus gehen und Finny friedlich auf meinen Knien schläft.

Also Finny und ich sind uns einig: Daumen hoch für das Jack&Jo. Hier wird man uns bestimmt bald wieder sehen. 

 

6. Mai, 2017

Finny sei Dank - Schützenweiher/ Chöpfi/ Gallispitz/ Rosenberg

„Was bin ich doch für ein Glückspilz, dass ich auch bei Regen nach draussen gehen darf.“

Naja… ganz das habe ich heute Morgen zwar nicht gedacht, als ich sah, dass nicht wie gehofft die Sonne lachte, sondern es - kaum verliess ich die Wohnungstüre – zu regnen begann. Eigentlich war ja heute mein Plan, mit Finny irgendwo in den Bergen eine schöne lange Wanderung zu unternehmen, aber das liess ich dann doch aufgrund des wirklich nicht gerade anmächeligen Wetters sausen und beschloss, mal wieder dem Sprichwort zu vertrauen: „Denn das Gute (und trockene Zuhause) liegt so nah“.

Kurz überlegt und schnell entschieden war mein neues Ziel klar: die Chöpfi sollte es heute werden.

Die Winterthurer Chöpfi ist eine von der Natur geschaffene skurrile Sandsteinlandschaft oberhalb Wülflingen, welche ihren Namen von den harten und runden Gesteinen hat, die an Köpfe erinnern und welche durch die Witterung über Jahrtausende so entstanden sind.

Somit hiess es also: Schnell Hund einpacken und los.

Finny’s uns mein Rundspaziergang begann beim Schützenweiher, führte dann an schönen Blumenfeldern vorbei in den Wald, von wo aus wir dann dem gemütlichen Waldweg bis zur Chöpfi folgten. Wir bestaunten unterwegs die Weinbergschnecken, hörten dem wunderbaren Vogelgezwitscher zu, genossen die Kraft der Bäume und freuten uns, über all die schönen Blüten und Blätter im Wald. Auch realisierten wir, dass der Regen ja bereits wieder aufgehört hatte und sich langsam aber sicher sogar die Sonne zeigte.

Bereits nach einem ca. 30 minütigen Spaziergang erreichten wir die Chöpfi. Finny fand es super toll, dort all diese eigenartigen und faszinierenden Steinformationen zu bestaunen und zu erkunden und ich muss zugeben, Frauchen ging es ebenso. Fasziniert von diesem Naturschauspiel genossen wir deshalb beide den Aufenthalt an der Chöpfi sehr und machten dort eine längere Pause.

Nach Staunen, Erkunden und Geniessen ging unsere Waldwanderung dann weiter über den Gretelberg bis zum Gallispitz. Finny hatte ziemlich viel zu tun, all diese neuen uns spannenden Düfte und Gerüche aufzunehmen und ich genoss es in der Zeit, die unterschiedlichen Blicke auf die Stadt zu erhaschen und tolle Bilder vom Brüelberg, dem roten Turm oder auch der Kirche Veltheim schiessen. Vorbei an Kuhherden und mit Blick auf den Rosenberg, führte unser Weg dann weiter in Richtung Freibad Wolfensberg, dort wieder in den Wald und dann zurück zum Schützenweiher.

Richtig schön war er, unser Winterthurer-Chöpfi-Wald-Rund-Spaziergang!

Und einmal mehr muss ich sagen:

  1. Zum Glück habe ich einen Hund. Denn sonst wäre ich heute Morgen bestimmt nicht zum Haus raus – und ich hätte viel verpasst
  2. Ich bin dankbar, in einer so schönen Gegend wohnen zu dürfen
  3. Er stimmt halt wirklich, der Spruch: „Denn das Gute liegt so nah“

Hier ist der Link zu dem Fotos vom heutigen Chöpfi-Wald-Rund-Spaziergang: http://www.aus-unserer-sicht.ch/427873793

19. Mrz, 2017

Danke lieber (Winterthurer-)Jemand, danke liebe (Winterthurer-)Polizei

Ich bin gerade dankbar. Dankbar, dass es Menschen gibt, die nicht einfach wegschauen wenn sie glauben, dass jemand Hilfe nötig hat und dankbar, dass wir in einem Land leben, in dem die Polizei nicht nur dazu da ist, um einzugreifen wenn es Knallt, um Gewalt zu verhindern und Verbrechen aufzuklären, sondern auch, um dort zu helfen, wo gerade Hilfe gebraucht wird.

Heute Abend war ich kurz mit Finny in der Stadt und wollte gerade zurück zu „meiner“ Bushaltestelle, als ich sah, dass dort zwei uniformierte Beamte standen und sich mit einer älteren Dame unterhielten und deren Personalien kontrollierten. Da ich ein Ticket lösen musst und der Ticketautomat direkt neben dem „Ort des Geschehens war“, bekam ich – ob ich wollte oder nicht – mit, was in etwa das Problem war.

Die ältere Dame schien schon längere Zeit auf der Bank bei der Bushaltestelle gesessen zu haben. Jemand schien das beobachtet bzw. bemerkt zu haben und machte sich Sorgen, ob diese Dame vielleicht nicht mehr wisse wo sie war, oder ob sie sonst vielleicht ein Problem hätte. Diese Person hat deshalb die Polizei informiert.

Mich hat sehr berührt, wie einfühlsam diese zwei Polizisten mit der Dame gesprochen haben und versucht haben rauszufinden, ob alles in Ordnung sei. Und es schien wirklich so, als wenn die Dame etwas Hilfe hat brauchen können… Aber ob das wirklich so war oder nicht ist ja eigentlich total egal.

Schön, beruhigend, beeindrucken und erleichternd finde ich einfach, dass es Leute gibt, die handeln. Die nicht abgestumpft sind und sogar bemerken dass jemand Hilfe braucht, wenn diese Person weder um Hilfe schreit noch vielleicht selber realisiert, dass sie braucht.  Menschen, die nicht denken „es betrifft ich ja nicht und deshalb ist es mir egal" sondern Menschen, die helfen wenn sie können oder ansonsten Hilfe rufen.

Das beruhigt mich sehr. Denn wer weiss. Vielleicht brauchen ja mal Du oder ich oder unsere Eltern Hilfe – und da können wir von Glück reden und dankbar sein, dass es solch tolle Menschen gibt. Vielen Dank deshalb nochmals diesem Jemand und vielen Dank den zwei Polizisten. So wie ich das mitgekriegt habe, habt ihr alle drei das echt super gemacht.

28. Dez, 2016

Finny ist ein Winterthurer-Gesicht

Winterthurer-Gesichter - was für eine tolle Aktion, welche Olaf Brachem aus Winterthur in die Welt gerufen hat. Olaf fotografiert "ganz normale" Menschen aus Winterthur in schwarz/weiss und gibt Winterthur somit ein Gesicht.

Ich fand diese Aktion so toll, dass ich mich - zusammen mit Finny natürlich - super gerne bereit erklärt habe, da mitzumachen. Bisher war es zeitlich schwierig einen passenden Termin zu finden, aber als mich Olaf gestern Morgen angefragt hat, ob es spontan passen würde, war es schnell klar: Heute war der perfekte Tag, um Winterthur das "Sandra-und-Finny"-Gesicht zu geben.

Wie und wo das Ganze genau ablaufen soll, wusste ich zwar nicht so genau - aber das war auch egal. Ich war sicher, dass das Shooting gut werden wird.

Olaf, Finny und ich verabredeten uns also bei der Haltestelle Schloss und spazierten gemeinsam Richtung Trotte-Wülflingen. Bei strahlendstem Sonnenschein genossen wir den Spaziergang durch die Rebstöcke und den wunderbarem Blick auf die Stadt sehr. Super angenehm fand ich auch, dass Olaf seine Kamera während des Spaziergangs noch in seiner Tasche liess, sodass wir das Laufen einfach geniessen konnten und eine vertraute Stimmung entstand. Als Olaf dann seine Fotokamera auspackte und die ersten Fotos von Finny und mir schoss, war es schon fast so, als würden Olaf, Finny und ich uns schon seit Langem kennen und unser Shooting war entspannt, lustig, locker und machte einfach nur Spass.

Lieber Olaf, ich finde deine Aktion wirklich super toll und von den Fotos, welche du gemacht hast, bin ich begeistert. Ich bin schon neugierig, welches du auswählen wirst - also mein persönlicher Favorit steht ;)

Olaf - wenn ich deine bisherigen "Winterthurer-Gesichter" anschaue, versuche ich bei allen ihre Geschichte zu erahnen. Ich frage mich, was wohl "Yvonne" zu erzählen hat? Was die Geschichte von "Bea" sein könnte? Was "Fritz" in seinem Leben schon alles erlebt hat? Aber auch, was das Lächeln von "Nathalie" oder "Corinne", die Haare von ""Salome" oder der Blick von "Pat Mark" uns wohl verrät. Ausdruckstark ist das Foto von "Gia Marie", bei dessen Foto ich mir einrede zu verstehen, was sie gerade fühlt, aber mir gefällt auch das Foto von deiner Mama, welches bei mir den Wunsch auslöst, mit dieser Dame eine Tasse Kaffee zu trinken und über die Welt zu philosophieren.

Ja lieber Olaf - das lösen deine Bilder bei mir aus. - Den Wunsch hinzuschauen bei den "normalen" Menschen und neugierig zu werden, nach deren Geschichte.

Und ist es nicht genau das, was wir öfters tun sollten? Ich meine hinzuschauen und neugierig zu sein, welche Geschichte zu einem Gesicht gehört.

 

PS: die "Winterthurer-Gesichter" findet ihr direkt unter Facebook "Winterthurer Gesichter". Zudem hat mit Olaf gesagt, dass er sich über weitere Gesichter freuen würde - also meldet euch doch einfach direkt bei ihm. Es macht wirklich Spass!

PPS: Und hier seht ihr noch einige "Winterthurer-Gesichter-Fotos" von Finny und mir: http://www.aus-unserer-sicht.ch/427873793

21. Aug, 2016

Ein Sonntagnachmittag an der Winterthurer Musikfestwochen

Wenn mitten in der Altstadt in Winterthur eine Bühne aufgestellt wird, am oberen Graben ein fahrendes Theater steht und am Kirchplatz diverse Essensstände aufgestellt sind, dann sind sie wieder da: die Winterthurer Musikfestwochen.

Wie jedes Jahr kann man dann in Winterthur während zwei Wochen auf eine musikalische Entdeckungsreise gehen. Berühmte Künstler wie auch noch unbekannte Bands unterhalten das Publikum auf der grossen Bühne in der Steinberggasse, wie auch auf kleineren Bühnen am Kirchplatz oder auf der Brunnenbühne und stellen die unterschiedlichsten Musikrichtungen vor. Auf dem Programm stehen Musiker aus Schweden, Israel, Basel, Deutschland, Chur, USA, Genf, Österreich, Italien, Zürich, England, Winterthur, Island und noch vielen Ländern mehr. Dass mir nicht alle Namen bekannt sind, heisst nicht wirklich viel, sondern eher einfach, dass ich musikalisch nicht mehr so ganz "auf dem neusten Stand" bin. Aber manche Namen sind sogar mir ein Begriff und andere werden es vielleicht bald sein. Ob bekannt oder noch nicht ist ja aber eigentlich auch egal. Denn etwas vom Tollsten an der Musikfestwochen ist, dass vom 17. - 25. August alle Konzerte gratis sind und man also problemlos sich auch etwas anhören kann, was was man bei hohen Ticketspreisen vielleicht nicht tun würde. Eintritt bezahlt man erst bei den Konzerten vom 26.-28. August.

Aber wie bereits erwähnt, werden nicht nur musikalische Spezialitäten geboten hier, sondern es steht am Graben auch ein fahrendes Kleintheater mit Kulturbistro und Freiluftkino auf dem Programm und zudem werden auch Kindern diverse Aktivitäten wie "malen-mitsingen-spielen-zuhören" offeriert.

Finny und ich haben den heutigen Sonntagnachmittag dazu genutzt, um zwischen den Gassen rumzuschlendern und auszukundschaften, was denn dieses Jahr an der Musikfestwochen so läuft und wie die Stimmung ist. Mit genügend Abstand zur Bühne und somit weit genug weg vom grossen Lärm, hat Finny jede Ecke und jeden Baum ausgiebig beschnüffelt und kontrolliert, welche Hunde ebenfalls musikalisch sind. Ich habe während dieser Zeit die musikalischen Klänge verfolgt und fand - die meisten auf jeden Fall - ziemlich gut.

Spannend war es - und ist es noch immer. Für Finny weil es heute wirklich viel Neues zu beschnüffeln gab und wie es scheint jeder winterthurer Hund in der Altstadt unterwegs war und für mich, weil ich entspannt von der Grepery aus, in sicherem Abstand, die Musik geniessen, schreiben und Tee trinken kann.

Jetzt werden wir dann nochmals etwas in der Stadt umherschlendern und unseren Weg durch die Kinderwagen, Veloanhänger und Hundeleinen bahnen. Denn nicht nur dass alle Winterthurer Hunde heute in der Altstadt waren, auch alle Kinder von Nah und Fern scheinen heute hier zu sein. Der Nachwuchs für die Musikfestwochen scheint somit auf jeden Fall sichergestellt zu sein.

Zusammenfassend sind Finny und ich uns einig - es war ein Sonntagnachmittag nach unserem Geschmack. Etwas Spazieren. Etwas Geniessen. Etwas Beschnüffeln. Etwas Hören. Kurz: Er war friedlich und schön - unser Ausflug an die Winterthurer Musikfestwochen.