24. Mrz, 2018

Plötzlich nicht gut

Manchmal möchte uns das Leben wirklich testen. Testen, ob wir das was wir sagen auch wirklich ernst meinen. Dass wir positiv und voller Zuversicht bleiben, auch wenn wir Nachrichten bekommen, die nicht ganz einfach zu verdauen sind. Dann zum Beispiel, wenn es heisst, dass nicht alles gutartig gewesen zu sein scheint.

Und dann, wenn du dir überlegst, was die dir da gerade sagen…

Oder dann, wenn dir Menschen sagen: „Du musst nur fest daran glauben, dass alles gut ist“ und du dich fragst, was an der Aussage „bösartig“ die wohl nicht verstanden haben.

Klar. Positiv denken ist schon gut. Sehr gut sogar. Aber sich etwas Schönreden bringt nichts. – Finde ich auf jeden Fall.

Meine Devise ist viel eher hinzuschauen und mich zu fragen, was mir diese Diagnose wohl sagen will. Ob es da etwas gibt, was das hat auslösen können. Ob es etwas gibt, mit welchem vielleicht meine Seele nicht umgehen konnte und sich nun so in meinem Körper zeigt. Vielleicht eine unerfüllte Liebe, eine Sehnsucht, vielleicht Kummer, Angst oder Schmerz.

Oder ist es doch – wie viele andere denken –alles nur purer Zufall? Einfach Glück oder Pech.

Aber nein. Das ist nicht was ich glaube.

Ich schaue deshalb mal lieber noch etwas besser hin. Sodass ich dann – wie auch immer die schlussendliche Diagnose sein wird – weiss, was ich zu tun habe, um schlussendlich auch aus dieser Situation hinaus irgendwann gestärkt gehen zu können und viel gelernt zu haben daraus.

13. Mrz, 2018

Bereits eine Woche in Kur

Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt bin ich schon wieder eine Woche hier. Hier im Schwarzwald zur Kur. Und heute sind es genau zwei Wochen her, seit meiner Operation.

Wenn ich jetzt sagen würde, ich fühle mich fit und alles wäre wieder in Ordnung – dann wäre das jedoch leider gelogen. Denn, nein, fit fühle ich mich wirklich nicht. Eigentlich in keinster Weise.

Denn weder mein Körper noch meine Seele haben sich von der OP schon wieder erholt und ich bin noch immer extrem müde und kraftlos. Und dann am Wochenende der Schock, als der Verdacht aufkam nach einer Thrombose. Doch der aufgebotene Notfallarzt, konnte dies - zum Glück - mit grösster Wahrscheinlichkeit wieder ausschliessen. Und jetzt hat mich auch noch die Grippe eingeholt und ich wurde Stammgast in der nahe gelegenen Apotheke.

Aber nichts desto trotz bin ich wirklich äusserst froh hier zu sein. Denn hier sind alle ein wenig wie ich und alle haben irgendein Leiden. Die einen haben eine neue Hüfte erhalten und versuchen wieder zu gehen, andere ein neues Knie und nochmals andere haben Rückenprobleme. Und jeder versteht hier, wenn man seine Ruhe braucht, nicht reden mag oder einfach, wenn man keinen so guten Tag hat. Und trotzdem ist man nie allein und wenn man das Bedürfnis nach Gesellschaft hat, so bekommt man diese und kann sich auch bei schlechtem Wetter, hier drinnen im Haus bestens fortbewegen. Oder man trinkt einen Kaffee und geniesst einen feinen Kuchen in der Cafeteria und setzt sich einfach mal in den Lese- oder Spieleraum.

Ich wurde nun des Öfteren gefragt, ob es mir nicht zuhause wohler wäre. Und bei der Antwort drauf muss ich keine Sekunde zögern: Nein, auf keinen Fall.

Ja, klar. Ich vermisse meine Finny – aber kümmern um sie könnte ich mich noch nicht. Und hier bekomme ich drei Mal pro Tag essen, es wird mein Zimmer gemacht und ich muss mich um überhaupt nichts kümmern. Nein, nein. Es ist wirklich gut hier zu sein, auch wenn ich im Vergleich zu den anderen Gästen hier, ja nichts machen kann. Keine Physiotherapie, keine Massagen, keine Fangopackungen, kein Fitnesstraining.. einfach nichts… Aber genau dieses gar nichts tun, das ist ja das, was ich derzeit brauche.

Ich werde deshalb meine Zeit hier bis Sonntag noch geniessen und mich weiter auskurieren und erholen, sodass ich dann ab Sonntag wieder zuhause kann sein, bei meinen Liebsten und vor allem bei Finny.

10. Mrz, 2018

Heute war einer dieser Tage

Heute war einer dieser Tage, die man lieber aus dem Gedächtnis streichen würde. Einer diese Tage, bei denen es schwer fällt, so positiv wie normalerweise zu sein. Einer dieser Tage, bei denen man am liebsten die Decke über den Kopf ziehen wollte und sich verkriechen irgendwo in eine Eck.

Warum wollt ihr wissen, dass ich mich heute so fühl?

Hmmm. Vielleicht einfach, weil ich heute den Kurhaus-Koller habe oder vielleicht auch, weil ich heute etwas gehen lassen musste, was ich nicht will.

Loslassen von etwas, das man liebt. Wissen, dass das nun sein muss, und auf der anderen Seite hoffen, dass das nicht die Realität ist. Dass jemand kommt und sagt: „Du irrst dich“ und sagt: „Ich komme zurück.“

Und ja – speziell in solchen Momenten, da vermisse ich meine kleine und so wunderbare Finny sehr. Diese fantastische Fellnase, welche mich mit ihren braunen Äugelein anschaut und mir das Gefühl gibt: „Du bist fantastisch und ich hab dich lieb.“ Dieses wunderbare Wesen, welches in solch einer Situation sich einfach ganz nahe an mich kuscheln, mir irgendwann meine Nase oder meine Tränen ablecken würde und sich dann mit einem lauten Seufzer neben mich legen würde – gerade so, dass immer irgendwo Körperkontakt noch besteht.

Ja meine kleine – und doch so grosse – Finny: ich vermisse dich sehr. Und ich kann es kaum noch erwarten, bis ich dich in einer Woche endlich wieder bei mir haben kann. Hab noch ein ganz klein wenig Geduld. Ich versuch diese auch zu haben.

Bis ganz bald

8. Mrz, 2018

Mission: Sonnenliegen ich komme – ist gescheitert

Ich sitze in der Hacho-Stube. Die Hacho-Stube ist die Bar im ersten UG des Kurhauses und sieht noch genau so aus, wie sie schon vor sieben Jahren bei meinem letzten Besuch hier ausgeschaut hat und wie sie wahrscheinlich schon seit etwa 30 Jahren ausschaut. – Urchig, antik und deshalb schon wieder irgendwie charmant.

Ich sitze da, schaue den regen Gesprächen an den Nachbartischen zu und lasse meinen Tag Revue passieren. Irgendwie ist es schon noch krass wenn ich daran denke, wie wenig ich mache und wie müde ich trotzdem immernoch bin. Denn getan habe ich wirklich sozusagen nichts. Nach dem Frühstück habe ich mir als erstes von einem netten Herrn einen Stuhl auf den Balkon beim Flur bringen lassen, sodass ich dann die wunderbare Sonne geniessen konnte und meinen Vitamin D3-Speicher, welcher wahrscheinlich schon ziemlich leer war, wieder auffüllen konnte. Die Aussicht auf die Kirche und die frisch verschneite Landschaft habe ich dabei unendlich genossen und die Sonne hat mir bis ins Herzen gut getan. Voll motiviert und mit neuem D3 aufgefüllt, beschloss ich dann, einen Winterspaziergang zu machen. Es hiess, dass man nach einem kurzen Spaziergang zu einer schönen Stelle kommt, wo man auf Sonnenliegen das Leben und die Sonne geniessen könne. Dort wollte ich hin – das war ja klar. Skihose angezogen, Wanderstöcke gepackt und schon ging meine Wanderung los

– Mission: Sonnenliegen ich komme war gestartet.

Keine 10 Minuten später jedoch schon die Erkenntnis: keine Chance dazu. Diese paar Schritte haben mich nämlich schon so angestrengt, dass ich – obwohl die Liegen schon fast in Sichtweite gewesen wären – meinen Rückzug antreten musste.
Völlig erschöpft und total ko kam ich dann kurze Zeit später wieder beim Kurhaus an und musste schmerzhaft erkennen, für viel mehr als in der Sonne sitzen, Kaffeetrinken, schlafen und Kuchenessen bin ich derzeit wirklich noch nicht fit.

Naja. Meine Mission: Sonnenliege ich komme – ist heute zwar gescheitert. Aber bevor ich nach Hause fahre, werde ich das noch tun. Bestimmt sogar.

Aber heute nicht mehr. Heute ruft nur noch das Bett.
Gute Nacht Freunde. Schlafen wir uns gesund.

8. Mrz, 2018

Sonne

Manchmal sind Angst, Trauer, Schmerz und Leid unsere Begleiter.

Ich denke, das ist auch gut so und soll so sein.

Wichtig dabei ist nur, dass wir nie vergessen, dass nach jedem Regen oder Sturm irgendwann auch wieder die Sonne scheint.

Ich wünsche euch allen einen fantastischen Tag.