Nein. Ich mag ihn wirklich nicht, diesen Arlbergtunnel
Ganz ehrlich. Ich glaube, ich war schon lange nicht mehr so froh, Zuhause zu sein.
Denn lustig waren die letzten Stunden nicht. Eigentlich ganz im Gegenteil. Nicht nur, dass die Wettersituation welche sich gestern im Nachbarort zeigte, wirklich unheimlich war und sehr deutlich zeigte, auf was wir uns wahrscheinlich immer mehr einzustellen haben, sondern auch, weil es mir gesundheitlich nicht gut ging. Dies führte auch dazu, dass ich die Heimreise mit dem ÖV antreten musste. Doch damit nicht genug. Da aufgrund des gestrigen Unwetters nämlich die gesamte Bahnstrecke am Arlberg unterbrochen war, mussten wir Reisenden auf die Schienenersatzbusse umsteigen, was natürlich wiederum nicht nur zu noch längeren Reisezeiten führte, sondern auch zu Umwegen. Und unser Umweg führte – ausgerechnet – durch den Arlbergtunnel. Ach du heilige Sch… Wie ich es hasse, durch diesen Tunnel zu fahren! Aber ich tröstete mich damit, dass ich ja einen Chauffeur hatte, der das sicher lieber macht als ich. Auch wenn ich dies wusste, wurde es mir trotzdem immer mulmiger zumute, je weiter wir in den Tunnel fuhren. Und dann passierte es! Genau mitten im 14 km langen Tunnel, kurz bevor wir einen Lastwagen kreuzten, fiel plötzlich etwas auf unsere Fahrspur und rollte dann – zum Glück für uns– auf die Gegenfahrbahn. Gottlob war der uns entgegenkommende PW sehr aufmerksam und konnte gerade noch bremsen, bevor es zur Kollision mit diesem riesigen Ding kam. Schnell war auch klar, um was es sich dabei handelte. Es war der Pneu vom vorherigen Lastwagen, der sind von der Felge abgelöst hatte. Beissender Gestank nach verbranntem Gummi stieg uns auch sogleich in die Nase und wir konnten nichts anders tun, als einfach weiter zu fahren, in unsere T-Shirts zu atmen und zu hoffen, dass nicht noch Schlimmeres passiert!
Dass ich froh war, als wir auf der anderen Seite ankamen, muss ich ja wahrscheinlich nicht extra erwähnen. Erschreckend war aber schon auch, dass bis wir aus dem Tunnel kamen, immer noch Autos in den Tunnel reingelassen wurden und dies, obwohl unser Chauffeur die gefährliche Situation sofort gemeldet hat. Wie diese Autos dann mitten im Tunnel um das Hindernis fahren konnten und was mit dem LKW ohne Pneu passierte, war für uns unklar.
Weiter ging unsere Heimreise dann aber ohne weitere Zwischenfälle und ich bin froh, wieder Zuhause zu sein. Jetzt geh ich ins Bett. In mein Bett. Und ich bin froh darüber.