Holiday-Check sein Dank
Es ist Mitten in der Nacht. Und ich sollte schlafen. Doch ich kann nicht. Nicht weil ich im Ausgang war oder sowas in der Art, sondern weil ich einfach nicht einschlafen kann und etwas nachdenklich bin.
Mein Urlaub ist schon beinahe wieder vorbei. Und bald geht es nach Hause.
Ob ich mich freue?
Ja, sehr. Nicht dass mir der Aufenthalt hier nicht gefallen hätte. Im Gegenteil. Der war genau das was ich wollte. Holiday Check – sein Dank. 100 mögliche Punkte von maximal 100. Ich würde sagen: voll erfüllt.
Im Ernst. Alles was ich mir von diesem Aufenthalt gewünscht hatte habe ich hier. Ein schönes Hotel, wo man sich auch als Frau alleine wohl fühlen kann. Ein wunderbares Zimmer. Gutes Essen. Einen traumhaften tropischen Garten. Einen Wellnessbereich für den Fall, dass das Wetter nicht mitspielt. Eine schöne Poolanlage. Ein Hotel, welches nicht allzu gross, aber auch nicht allzu klein ist. Gratis WLAN, damit ich gut bloggen kann. Eine ruhige Lage, von der man innert kürzester Zeit zu Fuss im Zentrum und am Strand ist.
Alles passt. Ich vergebe wirklich 100 Punkte hier.
Und gerade musste ich etwas schmunzeln beim Gedanken wie ich diesen wunderbaren Ort gebucht habe.
Denn nachdem ich Herrn Google nach Hotels gefragt habe, die von Singles als gut bewertet wurden, kam ich auf die Seite – welche mir, was ich zu meiner Schande gestehen muss, bis dahin unbekannt war – Holiday Check. Eine Seite, bei welcher du eingeben kannst, welche Kriterien dir wichtig sind und was du haben willst. Ich – natürlich ganz die zurückhaltende schweizerische Art - hab mich zu Beginn natürlich nicht getraut wirklich alle „must & nice to have“ Kriterien einzugeben. Es erschienen mir dann ungefähr 5789 mögliche Vorschläge von denen natürlich – wie könnte es an anders sein – alle Quatsch waren und überhaupt nicht dem entsprachen, was ich mir wünschte, nach was ich mich sehnte und was ich brauchte derzeit.
Immer mutiger (ich bin ja schliesslich lernfähig) entschloss ich mich dann, einfach mal Scherzes halber einzugeben, was ich mir wirklich wünschte. Und siehe da! Es kamen nicht mehr 5789 Möglichkeiten sondern genau noch 4.
Zuerst war ich ehrlich gesagt etwas geschockt. 4 Möglichkeiten?!? Das war ja fast wie nichts! Aber dann merkte ich, dass ich ja mehr gar nicht mehr brauchte.
Ja. Und dann habe ich eine von diesen 4 gebucht. Und ich muss noch immer sagen: Es war perfekt. Vielleicht nicht perfekt für Jedermann. Aber für mich in meiner jetzigen Situation auf jeden Fall.
Und dann – wenn ich über das alles so nachdenke frage ich mich schon, wie oft wir uns doch wirklich getrauen das zu fordern, zu verlangen und auszusprechen was wir wirklich möchten. Oder anders, wie oft wir erstaunt sind, dass wir etwas erhalten was wir eigentlich gar nicht wollten, aber auch nie klar aussprachen, was das denn wäre.
Ich auf jeden Fall versuche mir das „Holiday-Check-System“ tief einzubrennen und auch in Zukunft viel klarer zu formulieren was ich möchte, sodass ich genau das dann auch bekommen kann.
Denn ganz ehrlich – das zu bekommen was man möchte macht schon verdammt viel Spass und man profitiert definitiv am meisten davon.
So. Ich leg mich jetzt mal wieder hin und hoffe, dass das mit dem Einschlafen jetzt funktioniert.
Buoneas noches