Freundschaft
Freunde zu haben ist schön, das wissen wir alle.
Aber dass eine Freunschaft aufrecht zu erhalten nicht immer einfach ist, wissen viele auch. Denn ist es nicht so, dass wenn du jung bist denkst, dass deine Jugendfreundschaften ewig halten. Doch dann machst du vielleicht eine Lehre und der andere studiert. Oder du ziehst um und dein Freund bleibt. Und schon wird es schwierig...
Noch komplizierter wird es, wenn deine Freunde einen ganz anderen Weg einschlagen als du. Vielleicht machen sie Karriere oder gehen den Weg des "Haus-bauens & Kinder-kriegens" und plötzlich merkst du, dass ihr nicht mehr dieselben Interessen habt, nicht mehr ganz dieselbe Sprache sprecht und du die Themen deiner Freunde nicht mehr wirklich verstehst. Und dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass dein Freundeskreis schrumpft oder du beginnst, neue "Gleichgesinnte" zu suchen.
Und vielleicht erlebst du auch mal eine schwierige Zeit und stellst erstaunt fest, dass nicht alle deiner Freunde wirklich da sind, wenn du sie am Nötigsten brauchst. Das ist eine schmerzhafte Erkenntnis und vielleicht verzichtest du dann auf den einen oder anderen, wenn es dir wieder besser geht.
Aber das Tolle ist, es gibt sie wirklich. Die, die da sind, ob es dir gut oder schlecht geht. Oder du entdeckst auf einmal Neue. Solche die dir eine Hand hinhalten - einfach so. Oder es kommt jemand zurück, dessen Weg sich für einige Zeit von dem deinem getrennt hat. Und bei diesen Menschen darfst du einfach sein und dich zeigen, so wie du gerade bist - auch wenn sie dich (vielleicht) nicht immer verstehn.
Ich glaube aber, es gibt diesen einen Menschen. Der, der dir so nahe steht, dass es dir das Herz zerreisst, wenn du diesen speziellen Freund, von dem du dachtest, du hättest ihn für immer - vielleicht durch den Tod - verlierst. Nichts und niemand wird diesen Verlust je ersetzen und doch ist es so, dass mit der Zeit der Schmerz etwas vergeht.
Aber machen wir uns nichts vor. Wir kommen alleine und wir gehen allein. Und auch die allerbesten Freunde können immer nur für einen Abschnitt unseres Lebens bei uns sein.
Deshalb geniessen wir doch die Momente, bei denen wir uns wohl fühlen, uns zeigen und weinen oder lächeln dürfen - einfach ganz so, wie wir gerade sind. Und werten wir nicht die Dauer des Zeitraumes, noch ob diese Menschen gerade an unserer Seite oder etwas weiter weg von uns sind, sondern messen wir es daran, wie wohl wir uns Dank und mit diesen Menschen im Moment fühlen.
Und vielleicht müssen wir ja schlussendlich lernen, uns einfach auch selbst zum Freund zu machen - und uns wohl zu fühlen, mit uns selbst. Denn ich glaube, eines ist sicher: Nur wenn wir uns selbst zum Freund haben, sind wir niemals allein.
Deshalb: schön dass es uns alle gibt.