Ja. Ich bin wirklich ein sehr positiver Mensch. Ich habe schon so viel erlebt und bin aus wirklich schwierigen Situationen gestärkt rausgekommen. Ich suche in allem die Botschaft oder das Geschenk, habe ein unendlich grosses Urvertrauen und ich
habe keine Angst vor dem Tod, da ich das Licht ja schon vor Jahren gesehen hab. Ich coache genau zu diesen Themen Menschen und weiss ja eigentlich, wie es geht.
Und doch…
Die letzten Tage und Wochen waren echt schwer.
Warum?
Weil ich mir irgendwie vorkam, als würde ich derzeit auf alles etwas früher reagieren, als die meisten Menschen um mich herum.
Ein früher Artikel in meinem Blog. Eine frühe Erkrankung, die mit Quarantäne endete und die einen
Test mit sich zog. Alleine daheim zu sein, ist für mich nichts Neues und im Gegensatzen zu den meisten anderen, liebe ich es, in meiner Wohnung alleine und ohne Radio oder TV – einfach ganz still und bei mir- zu sein. Jedoch war es ein ganz neues
Erlebnis, jetzt erfahren zu müssen, dass ich – egal was passiert – 6 Tage nicht raus gehen kann. Auch wenn meiner Mama oder meiner Finny, in dieser Zeit etwas geschehen würde... und DAS fand ich echt schlimm.
Ich hätte
so gerne, genau in dieser Zeit, meine liebe Freundin um Hilfe gebeten, doch ich habe erkannt, dass sie - zum damaligen Zeitpunkt - den Ernst der Lage noch überhaupt nicht erfasst hat. In meinen Augen verhielt sie sich fahrlässig und deshalb hätte
ich auch nie gewollt, dass sie im Ernstfall meine Mama besucht hat, und das hat meine Situation Zuhause noch mehr unerträglich gemacht.
Heute wurde mir vorgeworfen, - genau von dieser Freundin - dass ich den Kopf nicht in den Sand stecken soll.
Dass ich ja sonst immer predige, dass man das Positive sehen soll… und dass ich nach Lösungen suchen soll. Ich sollte jetzt rausgehen und die Sonne geniessen.
Ob ich darüber lachen oder weinen sollte, war mir im Moment auch ehrlich
gesagt nicht ganz klar.
Denn: Ganz ehrlich. Wenn jemand an das Gute in der Situation glauben kann, dann bin das ja wohl ich.
Aber, die letzten Tage und Wochen waren extrem für mich und haben mich mehrfach in Situationen gebracht, bei denen
ich völlig ratlos, machtlos, frustriert, Panikerfüllt und enttäuscht auch war.
Und wisst ihr was, ihr da draussen: wenn ihr heute oder in den nächsten Tagen mal Angst, Panik oder Frustration habt, oder ihr erkennt, dass euren Liebsten,
oder vielleicht ihr, vielleicht gar nicht mehr eine Chancen bekommen, auf ein Bett auf den Intensivstation, dann möchte ich euch einfach etwas mitgeben:
Ihr dürft Angst haben.
Ihr dürft nicht wissen, wie es weiter geht.
Ich
dürft ein schlechtes Gewissen haben, wenn ihr merkt, dass wir es hätten verhindern können, dann, wenn jeder von uns seinen Teil dazu beigetragen hätte….
Ja. Ihr dürft euch schlecht fühlen, voller Schuldgefühle,
Vorwürfe und was da noch kommt…
Denn ja. Genau das sind die Themen, die jetzt hier sind, und die uns alle noch beschäftigen werden.
Vielleicht geht es um Existenzängste, oder um Loslassen von euren Liebsten, von alles im
Griff haben, von Business, Familie oder weiss-auch-nicht-von was.
Aber eines sollt ihr wissen, etwas, was für mich das allergrösste Geschenk im Moment ist: Nämlich, dass das alles schon auf meiner Collage 2020 ersichtlich war! Auf meiner
Collage, die ich im November 2019 erstellt hab, und bei der ich noch keine Ahnung hatte, was all diese Bilder und Sätze für Botschaften haben sollen.
Und da ich weiss, dass meine Collagen immer Recht behalten, so ist dieses Bild – und
auch die anderen Botschaften rundherum – so heilsam…
Danke liebes Universum dafür.
Und, gerade weil ich MENSCH bin und nicht nur Business, oder Theater, oder Naivität, oder Verdrängung, gerade deshalb darf es
auch mal sein, dass wir einfach eine Schweineangst haben oder uns eine Panikattacke überrollt.
Denn was hier gerade abgeht, ist einfach voll krass. Wir erleben gerade etwas, was in die Geschichte eingehen wird. Es verändert alles. Es verändert
dich – es verändert uns.
Es holt unsere ganz eigenen Ängste zum Vorschein. Jedem genau diese, die er irgendwo versteckt hält. Und früher oder später bleibt uns nichts anderes übrig, als uns damit zu beschäftigen.
Und ich glaube, es geht nicht darum, so zu tun, als wäre alles gut.
DU wist Menschen verlieren, die dir wichtig sind und ich werde Menschen verlieren, die in meinem Herz sind.
Und jetzt geht es in erster Linie nicht um Geld, Wirtschaft
und Business – ich bin sicher, JETZT werden wir vor allem dran erinnert, um was es wirklich geht.
Macht dir das jetzt Angst?
Dann schau dir mein Bild auf meiner Collage 2020 an…
Hab keine Angst auch mal schwach
zu sein.
Und… Du darfst Angst haben, aber bleib im Vertrauen und sei gesund! Schau dir das Bild an, das zu diesem Text gehört. Es ist das Bild von der Mitte meiner Collage 2020 und sehe, wie es kommen wird...
... ist das
nicht schön ...