12. Nov, 2016

Mission "Suche nach Schnee und Sonnenstrahlen"

Also ganz ehrlich... so gut es mir ja bei mir Zuhause auch gefällt und ich grundsätzlich nirgends anders sein möchte, so mühsam finde ich doch die Zeit, wenn es am Morgen stockdunkel ist wenn ich mit Finny raus gehe, es am Abend dunkel ist wenn ich zum Büro raus komme und zwischendurch vom Dauernebel alles grau in grau ist und sich dann noch Nässe mit Kälte mischt.

Auch wenn man versucht es nicht dazu kommen zu lassen, so muss man in dieser Zeit echt aufpassen, dass dieser graue Schleier sich nicht auch auf die eigene Gemütslage legt und man in eine graue Stimmung verfällt.

Ich hatte auf jeden Fall echt genug von diesem Grau und war ehrlich gesagt auch etwas neidisch auf die ersten Schneeflockenbilder auf Facebook - nur ich hatte noch keine einzige Schneeflocke gesehen in dieser Saison. Nein! Das geht nicht!

Schnee!! Ja! Das wollte ich auch! Kein Grau und Nass, sondern ein Weiss mit vielleicht sogar ein paar Sonnenstrahlen - jawohl! Das soll es sein!

Deshalb war für Finny und mich sonnenklar: Mission "Suche nach Schnee und Sonnenstrahlen" wurde gestartet. Und nach einigen Recherchen war auch unser Ziel definiert: Appenzell, der Hohe Hirschberg und wie sich dann kurzfristig auch noch herausstellte, das Eggli sollten es sein.

Motiviert und in Winterkleider und Hundemantel gehüllt, machten wir uns heute Morgen also auf - in schneefreudiger Mission. Bis nach St. Gallen war zwar weit und breit keine einzige Schneeflocke zu sehen und ich war mir nicht ganz sicher, ob unser Vorhaben wirklich gelingen wird, aber oberhalb Appenzell angekommen staunten wir dann nicht schlecht: Uns wurde nämlich eine wunderschöne und tiefverschneite Winterlandschaft präsentiert.

Der Neuschnee war so tief, dass Finny bis zum Bauch einsinkte und es sich für sie zu einem echten Abenteuer entwickelte, sich fort zu bewegen.

Ich fand es herrlich... Dieses Weiss... Diese Ruhe... Diese Wohltat für die Augen... Dieser Duft, wenn der Schnee kurz zuvor die Luft gereinigt hat ... Und dann... Dann wenn der Nebel sich langsam verzieht und die ersten Sonnenstrahlen den Nebel auflösen... Einfach nur wunderschön...

Finny und ich genossen unseren ersten Schneeausflug in dieser Saison in vollen Zügen - auch wenn wir jetzt beide wie tote Fliegen herumliegen und uns schon aufs Bett freuen. Ich bin sicher, wir beide werden heute wunderbar schlafen und träumen vom vielen Weiss und den Sonnenstrahlen.

Träumt alle auch was Schönes - guets Nächtle.

Übrigens: den Link zu unseren Fotos vom heutigen Tag findet ihr hier:

http://www.aus-unserer-sicht.ch/429699467

11. Sep, 2016

Trychler in Einsiedeln

Wer denkt, in Einsiedeln gäbe es nur das Kloster und sonst keine Aktivitäten, der irrt sich sehr. Denn ich kenne keinen anderen Ort in der Schweiz, an dem die Einwohner mehr Gründe finden, um zu feiern. Fast jedes Wochenende ist etwas los in dem Dorf - in dem übrigens fast immer die Sonne scheint.

Natürlich war auch dieses Wochenende etwas Spezielles los dort oben. Es fand nämlich das "10. Innerschwiizer Trychler Fästival" statt. Während drei Tagen wurde gefeiert, gezeigt was man hat und man sah vor allem Männer in Trachtenkutten, Bier, "Stumpen bzw. Krummen" und Trychlen im Dorf.

Ihr wisst nicht was Trychlen sind? Trycheln werden aus gehämmertem Blech hergestellt, wobei im Gegensatz Glocken (Schellen) aus gegossenem Metall sind. Der Brauch des Trychelns ist vor allem im nördlichen Alpenraum anzutreffen. An speziellen Festen laufen die Trycheler-Gruppen im rhythmischem Gleichklang durchs Dorf und als Zuschauer kommt man sich dann ein wenig so vor, als wäre man bei einem (viehlosem) Alpabzug.

Bei gestrigen Trychler-Festival marschierten über eine Stunde lang diverse Gruppen mit ihren wunderbaren Trycheln und Trachten durch das Dorf und sorgten dafür, dass die Zuschauer staunen und geniessen konnten. Speziell lustig war auch, als die Füdlitrychler kamen. Das sind Trycheln, welche auf dem Rücken getragen werden. Mit einem Lederband wird die Trychel dabei um den Bauch befestigt und ein Kissen wird als "Puffer" zwischen Rücken und Trychel geklemmt. Aber ob dieser Puffer wirklich was bringt bezweifle ich aber ehrlich gesagt... Für mich schaut es eher so aus, als wenn man das Wellnesshotel gleich zu so einem Auftritt mitbuchen muss.

Aber wie auch immer und Rückenweh hin oder her. Das Zuschauen war sehr schön, auch wenn ich mit Finny aufgrund der Lautstärke nicht allzu nahe an den Umzug herangehen konnte. Aber um schöne Eindrücke zu bekommen und Fotos zu schiessen, hat es allemal gereicht.

Zudem war und bin ich mal wieder begeistert, wie viele traditionelle Bräuche wir hier bei uns noch haben - auch wenn die Städter das manchmal etwas zu vergessen oder zu belächeln scheinen. Ich fand es toll... Ich ich denke, wir werden beim 11. Trychler-Festival wieder dabei sein. Vielleicht begleitet ihr uns ja dann dabei.

Ps. und nur so nebenbei... Humor scheinen die einen "Padres" vom Kloster Einsiedeln auch zu haben. Denn ein Padre ist wirklich mit einer Trychel den Umzug mitgelaufen. Ich muss dazu sagen: Lieber Herr Padre, es hat Spass gemacht Ihnen zuzuschauen! Kompliment!

10. Sep, 2016

Vom Schweben in die Laucheren

Boah.... Was für ein Tag.

Ich sage euch, mein Frauchen vergisst manchmal, dass ich ein Hund bin und kein Adrenalin-Junkie. Und dann kommt sie auf so total verrückte Ideen. Heute war mal wieder ein solcher Tag, an dem sie etwas - wie sie selbst sagt - super Tolles und voll cool Neues mit mir ausprobieren will.

Ihr wollt wissen was sie heute mit mir voll Krasses gemacht hat? Sie hat mich in so eine neue und ziemlich komische Umhänge-Hunde-Tasche gesteckt und hat sich dann mit mir zusammen auf so ein Ding gesetzt, das uns IN DER LUFT SCHWEBEND AUF EINEN BERG HOCH GEFAHREN HAT!!!

Ihr glaubt mir nicht? Also ehrlich: Wenn ich nicht selbst dabei gewesen wäre, würde ich es ja auch nicht glauben. Dieses Sitz-Ding ist aber wirklich einfach Open-Air den Berg hoch gefahren. Wir mussten überhaupt nichts tun. Ausser ganz still sitzen. Nicht bewegen. Kaum atmen. Nur schauen. Zuerst war ich ja nicht ganz sicher ob das eine gute Idee von meinem Frauchen ist, aber ich weiss ja, das sie mich gut beschützt und mir nichts passiert wenn sie dabei ist. Deshalb habe ich mich auch sehr schnell voll entspannt und ich muss gestehen, es war sogar ziemlich cool. Ich glaube, so muss sich ein Vogel anfühlen, wenn er durch die Lüfte schwebt.

Auf dem Berg angekommen - mein Frauchen erklärte mir, dass das die Laucheren sei - sind wir dann in die Fuederegg spaziert, haben dort etwas gesessen und sind dann, nachdem mein Frauchen etwas von "Fussweh" erzählt hat, wieder zur Laucheren zurück. Und wisst ihr was wir dort gemacht haben? Genau! Wir haben uns erneut - todesmutig wir ich und mein Frauchen sind - auf dieses Schwebeding gesetzt und haben uns in die Tiefe chauffieren lassen.

Auch wenn diese Volgelperspektive ja echt krass schön ist, war ich doch irgendwie froh, als ich wieder festen Boden unter den Füssen hatte. Denn schliesslich bin ich ein Hund - und kein fliegendes Federvieh.

Mein Frauchen und ich haben dann noch einen Kaffeespaziergang in die Buoffenalp gemacht und dann noch einen Fotostopp am Sihlsee eingelegt.

Also ehrlich gesagt finde ich mich selbst einen ziemlich coolen und super mutigen Hund, der seit heute sogar weiss, wie sich fliegen und in den Lüften schweben anfühlt. Krass oder?

Liebe Grüsse, eure Finny