Irgendwie schon schräg, dass wir es nicht auch anders begreifen
Kennt ihr dieses Gefühl? Das, wenn ihr plötzlich damit konfrontiert werdet, dass etwas in eurem Körper nicht stimmen soll. Dass da irgendwelche Veränderungen sein sollen, welche abgeklärt werden müssen.
Ich nehme an, viele von uns – vor allem die, die nicht mehr ganz 20 Jahre alt sind - haben eine solche Situation schon einmal erlebt. Dieser Moment, wenn du denkst, du hättest dich verhört. Dann, wenn du geschockt den Arzt anstarrst und denkst, der hat sich bestimmt geirrt. Dann, wenn du einfach am liebsten aufstehen und davonlaufen möchtest und so tun, als wärest du niemals hier.
Doch das eigentlich Schwierige kommt ja immer erst dann. Dann, wenn du wieder zuhause bist und dir überlegst, was diese Aussage überhaupt bedeuten kann. Dann, wenn du nichts anders als warten und studieren kannst und du dir zu überlegen beginnst, ob vielleicht schon jemand in deiner Familie eine ähnliche Geschichte hatte. Oder dann, wenn dein Gehirn beginnt verrückt zu spielen und dir plötzlich die Körperstellen beginnen weh zu tun, von denen du bis anhin noch gar nichts merktest.
Wenn du Glück hast, hast du in solch einer Situation einen Partner der dich in den Arm nimmt und dir sagt: „Keine Angst. Du bist nicht allein.“ Jemand, der dir sagt, dass schon alles gut kommt, der dir seine Schulter hinhält und dich umarmt, wenn du mal weinst.
Aber egal ob du einen solchen Partner hast oder nicht. Ich glaube, schlussendlich ist man mit seiner eigenen Angst sowieso immer irgendwie allein. Dann kannst du nur hoffen, dass du ein positiv denkender Mensch mit grossem Urvertrauen bist, der davon überzeugt ist, dass alles einen Sinn hat und dass das Leben uns immer nur diese Aufgaben auftischt, die wir auch meistern können und die wir uns vielleicht sogar selbst ausgesucht oder erschaffen haben.
Aber ja. Auch als Mensch mit grossem Urvertrauen sind diese Momente, in denen du einfach nur warten und nichts tun kannst, fast unerträglich. Aber vielleicht sollen wir in diesen Momenten ja einfach auch lernen diese Gefühle zu akzeptieren, anstatt sie verdrängen zu wollen.
Und vielleicht ist es ja auch genau diese Zeit des Wartens, welche uns – mal wieder - wirklich überlegen lässt, um was es denn eigentlich wirklich geht.
Irgendwie schon schräg, dass wir es nicht auch anders begreifen und es immer mal wieder solche Situationen braucht.