16. Apr, 2020

Sehr geehrter Bundesrat

Im Normalfall mische ich mich in politische Dinge nicht ein bwz. schreibe nicht darüber in meinem Blog. Und schon gar nicht in dieser Corona-Zeit. Denn ich habe grosse Achtung vor dem, was Sie in den letzten Wochen alles entscheiden mussten und ich bin überzeugt, dass manche dieser Entscheidungen nicht einfach waren für Sie. Denn alle Entscheidungen sind wieder irgendwie miteinander verknüpft und es gibt definitiv nicht nur schwarz oder weiss. Jeder ist betroffen – doch jeder auf seine ganz persönliche Art.

Und ich glaube Ihnen wirklich, dass Sie so gut es geht versuchen, möglichst alle Nenner unter einen Hut zu bringen und handeln sicherlich stets nach bestem Wissen und Gewissen.… Ja. Das rechne ich Ihnen wirklich hoch an. Und danke Ihnen auch dafür.

Es gibt einfach einen Punkt, den ich in Ihrer Kommunikation und Strategie beim besten Willen nicht versteh. Dass wir es in der Schweiz verschlafen haben, genügend Schutzausrüstungen zu beschaffen, ist längst kein Geheimnis mehr. Dass Sie nun draussen in der Welt versuchen, solche Dinge zu besorgen, finde ich ja lobenswert, gut und schön. Nur versteh ich auch nach reiflichem Überlegen einfach nicht, warum Sie uns in dieser Übergangszeit nicht einfach empfehlen, Masken (selbst herzustellen und diese auch) zu tragen.

Jaja… Natürlich weiss ich auch, dass diese einfachen Masken keinen 100% Schutz abgeben und keine zusätzlichen Schutzmassnahmen aufheben. Man sagt, sie würden nur davor schützen, sich selbst nicht ins Gesicht zu fassen und auch, um andere nicht anzustecken! Und hey! Genau um das geht es doch!!!

Wenn Sie uns empfehlen würden, Masken zu tragen, wäre das nach einer Eingewöhnungsphase irgendwann Normalität. So wie das in vielen anderen Ländern ja auch schon ist.

Und wenn wir alle eine Maske tragen würden, - und ich meine nicht nur in den Baumärkten oder Läden - dann könnten vielleicht auch unsere Ü65 sich mal wieder getrauen, einen kleinen Spaziergang zu machen und etwas Luft zu schnappen. Solange diese aber nie wissen, ob sie plötzlich angehustet werden, solange werden diese, wie auch unsere anderen Risikopatienten, immer mehr isoliert. Und solange Ihre Kommunikation, sehr geehrter Bundesrat, so wie bisher ist, wird es leider keine Selbstverständlichkeit werden, dass Menschen freiwillig Masken tragen, auch wenn sie diese hätten. Im Gegenteil. Jetzt fühlt man sich als Maskentragender nämlich irgendwie richtig verkehrt.

Sehr geehrter Bundesrat. Alle wollen etwas Normalität zurück. Sie. Ich. Er. Sie. Wir.

Deshalb bitte ich Sie, Ihre Empfehlungen zum Thema Maskentragen nochmals zu überdenken. Denn bei Ihrer jetzigen Art, hat unsere Risikogruppe noch lange keine Aussicht, auf etwas Normalität.