11. Apr, 2020

Mein Platz auf dem Bänkli

Heute habe ich ihn gefunden, den Platz nicht weit von mir Zuhause entfernt und doch weit genug weg und etwas versteckt, sodass dass nicht Hinz und Kunz auch dort waren. Ich habe mir so einen Platz heute Morgen als ich noch im Bett war bestellt – und schwups – fand ich ihn nur eine knappe Stunde später. Es war herrlich. Seit längerer Zeit das erste Mal, dass ich stressfrei mit Finny spazieren konnte. Es tat so gut und war so wichtig.

Ich habe die wunderschön blühenden Bäume betrachtet und war mal wieder völlig fasziniert von der Schönheit der Natur.

Völlig entspannt habe ich mich dann auf ein Bänkli gesetzt und habe dem Vögel-Konzert gelauscht. Wobei ich sagen muss, dass das ohne meine Mama nur halb so viel Spass macht. Ihr müsst wissen, meine Mama versteht nämlich was die Vögel sagen! Ihr glaubt mir nicht? Aber ich sage euch: es stimmt! Schon als Kind war ich völlig fasziniert, dass meine Mama die Sprache der Vögel versteht und mir bei unseren Spaziergängen stundenlagen erzählen konnte, welcher Vogel was nun genau zum anderen sagt. Wenn ihr wüsstet. Die allerbesten Geschickten erzählen die! Manchmal erzählen die sogar richtige Räubergeschichte, oder Geschichten von Prinzessinnen oder sowas in der Art. Ja. Wirklich! Das stimmt! Wenn ihr mir nicht glaubt, könnt ihr ja gerne meine Mama dazu befragen… Sie hat schliesslich immer nur übersetzt.  

Als ich so auf diesem Bänkli sass, realisierte ich jedoch noch was anderes. Die ganzen Bäume die da nämlich in meinem Sichtfeld waren, waren jeder ein absolutes Unikat. Der eine klein. Der andere krumm. Der nächste breit und buschig. Der nächste mit fast keinen Blättern. Und wieder ein anderer einfach nur riesig. Es schien, als würde der eine dem anderen Schutz geben. Manche schienen sich zu umarmen oder zu stützen. Auch der Baum, bei dem ein Schmarotzer sich an den Stamm geheftet hatte, schien glücklich zu sein und nichts wies darauf hin, dass er diesen Schmarotzer hätte loswerden wollen.

Mich faszinierten diese Bäume heute ausserordentlich und ich fand es verblüffend, wie viele Parallelen es doch zu uns Menschen gibt. Ganz viele stehen eng nebeneinander und helfen sich, wie auch immer jeder es kann. Und dann gibt es aber auch ein paar Bäume, die stehen etwas abseits, fallen dafür auf und strahlen oft in ihrer ganzen Pracht. Und auch wenn wir denken, dass diese alleine sind, sind ganz oft auch diese durch ihre Wurzeln unterirdisch wieder miteinander verknüpft.

Mit diesen Gedanken gehe ich jetzt schlafen – völlig entspannt - und wünsche euch allen eine gute Nacht.