13. Okt, 2019

Nein Frauchen, ich möchte morgen keinen Muskelkater. Du weisst doch, dass ich keine Katzen mag.

Also wirklich. Jetzt bin ich schon über 8 Jahre bei meinem Frauchen und merke heute, dass sie noch immer nicht weiss, dass ich keine Katzen mag. Jetzt redet die nämlich seit ein paar Stunden immer davon, dass ich morgen einen Muskelkater haben werd. Aber echt. Sie weiss doch wirklich, dass ich keine Katzen mag. Ich versteh nur Bahnhof. Und überhaupt. Ich mag sowieso nicht mehr zuhören, denn ich bin hundemüd.

Denn wenn ich euch erzähle, wo ich heute überall rumlatschen musste, dann glaubt ihr mir das kaum. Denn stellt euch mal folgendes vor:

Quasi mitten in der Nacht musste ich aufstehen und Richtung Gossau fahren, um dort noch jemanden abzuholen, um dann zu diesem Alpstein zu fahren. Mein Frauchen hat dann zwar nicht schlecht gestaunt, dass bereits um diese Zeit schon fast alle Parklätze bei der Ebenalpbahn besetzt waren. Sie war ganz geschockt und meinte: „Ach du grüne Neune, da sind wir aber nicht allein“. Mit der Bahn fuhren wir dann hoch zur Ebenalp. Mein Frauchen mag ja zwar keine Goldelbahnen, aber sie tat so, als hätte sie nicht allzu fest Angst.

Oben angekommen war dann unser Plan, zu diesem Wildkirchli zu laufen. Gedacht – gesagt – getan. Todesmutig wie mein Frauchen ist, hat sie sogar die Höhlen durchlaufen, ohne eine grössere Kriese zu bekommen. Kurz das Kirchchen bestaunt, wollten wir dann weiter – doch oh Schreck! Die Höhenangst von meinem Frauchen war dann viel zu gross, um diesen schmalen Weg an der Steilwand weiter zu gehen. Angstschweiss lief ihr über den Rücken und übers Gesicht und obwohl sie es mehrmals versuchte, ging es keinen Meter und unserem Grüppchen blieb nichts anderes übrig, als den Weg zurück zu gehn. Dass ich dabei dachte: „Was ist mein Frauchen bloss für ein Angsthase. Sie ist echt peinlich und wirklich schlimm“, sag ich meinem Frauchen aber besser nicht. Dafür latschten wir also den Berg wieder ein ganzes Stück hoch, bis wir dann zur Kreuzung kamen, wo ein anderer Weg – zwar mit einem grossem Umweg – auch zu diesem Äscher ging.

Denn diesen Äscher wollte mein Frauchen unbedingt besuchen. National Geogragic bezeichnete ihn im 2015 als „schönsten Ort der Welt“. Dieses Restaurant, welches auf 1640 Metern über Meer, in einen Felsen gebaut ist und welches seit 1846 besteht, muss man wirklich mal gesehen haben, sagte mein Frauchen, – also war dafür kein Umweg für uns zu weit.

Schlussendlich angekommen, gegessen, getrunken, ausgeruht, Fotos geschossen – Kurz: Uns erster Äscher-Besuch hat sich vollends gelohnt.

"Wir spazieren jetzt mal runter" – haben sie mir dann gesagt.

Spazieren?? Dem kann man ja wohl nicht so sagen, sag ich euch! Denn es war soooo steil! Klettern musste ich stuuuuundenlang…. Über gefühlte 10000000 Stufen, die voll extrem steil waren und überall mit losen Steinen belegt waren, musste ich gehen. Ich sag euch: Für meine kleinen Bollifüsse, ein absoluter graus!! Aber auch mein Frauchen hat mehr gestöhnt und geächzt, als ich es normalerweise von ihr bei Wanderungen kannte und weshalb sie seither immer von dieser Katze erzählt, die Morgen zu uns kommt, weiss ich echt nicht.

Denn nein. Ich mag weder Katzen noch Kater. Und deshalb will ich auch diesen Muskelkater morgen absolut nicht. Und überhaupt. Ich gehe jetzt ins Bett.

Und hier geht es zum Fotolink von unserem heutigen Äscher-Ausflug. Klick an. Es lohnt sich: http://www.aus-unserer-sicht.ch/443200567