25. Jul, 2021

Alleine & für was bin ich hier

Ich war gerade mit Finny in der Stadt. Seit langem mal wieder. Denn aufgrund von Corona, hatte ich ehrlich gesagt lange Zeit gar keine Lust dazu. Und doch muss ich sagen, hat es mal wieder gutgetan, sich in meine Lieblingslokalität zu setzen und einen feinen Tee zu trinken.

«Ganz alleine», fragst du dich jetzt vielleicht? Und ich sage: «ja klar!»

«Boah Sandra, dass du das kannst»; «dass du dich getraust; dich einfach alleine irgendwohin zu setzen»; «also ich könnte das nicht»; «ich würde mir blöde vorkommen»; «was denken wohl die anderen Menschen»; «ich würde mich einsam fühlen»; "also ich mache das aus Prinzip nicht"… Solche und ähnliche Sätze höre ich immer wieder von Menschen - die wie ich - nicht in einer Beziehung sind.

Und dann höre ich auf der anderen Seite Menschen sagen: «Wow, so schön möchte ich es auch mal haben, einfach sich irgendwohin zu setzen und das zu tun, was ich gerade will.» Ja, diese Sätze sagen dann jene Menschen, die in einer Beziehung feststecken und die denken, dass dort ihre Individualität zu kurz kommt und welche sich danach sehnen, mal wieder einfach «nur» sich selbst zu sein.

Irgendwie schon komisch. Denn, warum denken oft Menschen die alleine sind, sie könnten nicht alleine irgendwohin gehen? Warum denken sie, wir müssten alle immer mindestens zu zweit durch die Welt gehen? Warum suggeriert uns die Gesellschaft oft, dass etwas mit uns nicht stimmt, wenn wir nicht in einer Beziehung sind? Wer redet uns ein, dass wir weniger Wert sind, wenn wir alleine durch das Leben gehen?

Und auf der anderen Seite stellt sich doch auch die Frage, warum so viele Menschen in Beziehungen sich wünschten, mal wieder etwas mehr sich selbst zu sein?

Irgendwie geht doch beides nicht wirklich auf. 

Wisst ihr, ich bin ganz fest der Überzeugung, dass wir alle hier auf diese Erde gekommen sind, mit einem ganz eigenen individuellen Plan. Einem Plan, den wir in die Realität umsetzen wollten und für dessen Erfüllung wir alle nötigen Fähigkeiten mitgenommen haben. Einem Plan, den wir «blöderweise» aber vergessen haben, als wir hier angekommen sind.

Und jetzt?

Jetzt sind so viele von uns hier und erinnern sich nicht mal mehr, dass es mal einen solchen Plan gab. Und dann gibt es die anderen, die den Plan von jemandem anderen übernommen haben. Und dann gibt es jene, die sich langsam immer mehr erinnern, die aber noch Angst haben, weil sie spüren, dass dann ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Und dann gibt es zum Glück auch jene, die sich bereits erinnerten und die mit allem was sie haben, das tun, was in ihnen ist. 

Hey aber Leute. Wir alle sind alleine hier runtergekommen. Mit unserem ganz individuellen Plan. Wir sind nicht weniger Wert, weil wir alleine durch die Welt gehen, und auch nicht, wenn wir in einer Beziehung sind und uns wünschen, dass unsere Individualität mehr gesehen wird.

Wir sind hier, weil wir eine Aufgabe zu erfüllen haben, für dessen Erfüllung wir in unserem ganz persönlichen Rucksack alles Nötige vorfinden. Wir müssen nur lernen, wieder hinzuschauen und uns zu erinnern. Und wenn wir das begonnen haben, dann lernen wir auch immer mehr unseren eigenen Wert (wieder)erkennen. Und dann ist das unabhängig davon, ob wir in einer Beziehung sind oder eben nicht. Und wenn wir beginnen, unseren ganz individuellen Plan zu erfüllen, dann macht alles Bisherige plötzlich absolut viel Sinn.

Lasst uns deshalb beginnen, uns wieder zu erinnern. Denn es wäre doch wirklich schade, wenn wir irgendwann zurückgehen würden und sagen müssten: «Ich habe meinen ganz eigenen Lebensplan nicht gelebt. Hier hast du, lieber Gott oder Universum, die mir mitgegebenen Fähigkeiten wieder zurück. Leider habe ich sie nicht benutzt.»

Das wäre doch wirklich ziemlich schade, und ehrlich gesagt auch etwas blöd.
Viel spannender ist doch deshalb die Frage: "Warum bin ich denn wirklich hier? Lebe ich das Leben, welches ich mir wünsche und erfülle ich den Plan, wegen dessen ich hier runtergekommen bin."

Für mich persönlich, ist das auf jeden Fall die spannendste aller Fragen und ich bin dankbar, dass ich meine Antwort darauf immer mehr am leben bin.  

 

Regenbogencoaching

vertrauen - verbinden - erinnern

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