10. Mrz, 2019

Im Tessin oder "Wenn du Angst hast, dann mach…"

Hallo Leute. Ich bin‘s mal wieder. Eure Finny. Mein Frauchen sagt, ich soll doch bitte das Schreiben heute übernehmen und euch mitteilen, wie unser gestriger Ausflug ins Tessin war. Sie sagt, sie wolle lieber etwas sinnieren und über das letzte Jahr nachdenken. Zum Schreiben wäre sie gerade nicht so richtig in Stimmung. Ok. Wenn mein Frauchen keine Lust zum Schreiben hat, dann übernehme ich das natürlich sehr gerne für sie. Wir sind ja schliesslich ein Spitzen-Team und da hilft man sich aus wo man – frau - oder hund kann.

Also. Wie ihr ja vielleicht schon mitbekommen habt, sind mein Frauchen und ich gestern mit einer SBB-Tageskarte ins Tessin gereist. Eigentlich hat sie mir ja versprochen, dass wir nochmals eine schöne Schneewanderung machen werden, aber da die Wetterfrösche für das ganze Wochenende stürmisches Wetter prognostiziert haben, hat sie kurzentschlossen ihre Pläne geändert und wir sind in die Sonnenstube der Schweiz gefahren. Boah! War ich froh. Denn wenn ich die Wahl zwischen nass und stürmisch und zwischen warm und sonnig habe, dann fällt mir die Entscheidung nicht schwer. Während der ganzen Zugfahrt habe ich mich ganz doll an mein Frauchen gekuschelt und habe es genossen, dass sie so viel Zeit hatte, um mich zu streicheln. Als wir dann in Lugano angekommen waren, haben wir uns kurz bei einem Kaffee gestärkt und sind dann an der Uferpromenade entlang los spaziert in Richtung Gandria. Und ich sage euch Leute, das war herrlich! Denn dort unten in diesem Tessin ist schon richtig Frühling! Es duftet herrlich nach Blumen und es ist schon richtig mild und überhaupt nicht mehr kalt. Und ausserdem finde ich es halt schon noch ziemlich sexy, wenn die südländischen Hunde mir dort auf Italienisch nachbellen: "Ciao bellissima Finny, come stai?"

Aber das gehört ja nun wirklich nicht hier her. Also weiter im Text.

Wir sind also von Lugano nach Gandria marschiert und es war wunderschön. Mein Frauchen hatte zwar zwischenzeitlich mal eine kleinere Krise – dies, als wir nämlich einen wirklich steilen Weg am Felsen nach folgen mussten und mein Frauchen ja nicht schwindelfrei ist. Sie hat auch wirklich einige Zeit lang gezögert und war schon nahe dran am Umkehren, doch dann hat sie gesagt, NEIN ICH SCHAFF DAS und dann hat sie mir folgendes erklärt: Finny. Wenn du einmal Angst hast und nicht weisst, wie du es schaffen sollst ans Ziel zu kommen, dann schaue einfach für einen Moment vor dich auf den Boden und konzentriere dich immer nur auf den nächsten Schritt. Weisst du, so habe ich es damals gemacht, als mein grosser Bruder gestorben ist und auch damals, als ich meine Stelle verloren hab. Und dasselbe habe ich auch getan, als ich vor einem Jahr eine gesundheitliche Diagnose erhielt, die gar nicht wirklich schön, sondern sehr beängstigend war. Ja, kleine Finny, das solltest du dir merken: Wenn du denkst, dass du es nicht schaffst, dann schau nie weiter als nur bis zum nächsten Schritt. Und erst dann, wenn du diesen gemacht hast, konzentrierst du dich auf den nächsten.

Was soll ich sagen. Mein Frauchen hat es natürlich geschafft. Und ich auch. Und wir waren beide stolz und haben unsere Wanderung total genossen. In Gandria angekommen haben wir uns dann eine kleine Stärkung gegönnt und sind dann mit dem Schiff nach Paradiso gefahren und von dort aus nochmals bis nach Lugano spaziert.

Aber ja. Diesen Satz von meinem Frauchen werde ich mir einprägen. Denn vielleicht brauch ich den ja auch einmal… Wie ging der schon wieder? Ach ja… Wenn du mal in eine Situation kommst, in der du Angst hast, oder in der du denkst, du schaffst es einfach nicht, dann konzentrier dich einfach nur auf das Eine, und das ist ausschliesslich der nächste Schritt.

Und hier ist unser Fotolink vom wundervollen Tessinausflug. Ich freue mich, wenn du ihn anklickst und ich dir zeigen kann, wie wunderschön unserTessinausflug war: http://www.aus-unserer-sicht.ch/441743428

 

 

 

Kommentare

10.03.2019 21:20

Conny

Wow liebe Finny super geschrieben 😊