28. Jan, 2018

Ort der Ruhe - wenn es unruhig ist

Kennt Ihr dieses Gefühl, wenn es sich so anfühlt, als würdet ihr von aussen gesteuert werden. Als könntet ihr euer Leben nicht mehr richtig selbst bestimmen, sondern es wären viel mehr die anderen, die die Knöpfe von eurem Schaltpult drücken. Dann, wenn ihr plötzlich nur noch am Reagieren seid und ihr das Gefühl habt, ihr rennt allem nur noch hinterher. Ihr tut alles – aber irgendwie alles nur halb.

Ein wenig so, habe ich mich in der letzten Zeit gefühlt.

Klar weiss ich, dass das nicht gut ist. Und klar weiss ich, dass man das nicht soll. Und ich weiss auch, was man dagegen macht.

Und doch gibt es halt manchmal Situationen und Umstände, die sehr herausfordernd sind, bei denen man vielleicht wieder in das eine oder andere alte Muster hineintappt und bei denen man dann beweisen darf/muss/kann, ob man das bisher gelernte, auch wirklich verstanden hat.

Mir war heute meine innere Unruhe auf jeden Fall sehr bewusst. Und auch, dass ich jetzt unbedingt einen Schritt „Pause“ brauche. Eine Pause um zu realisieren, was ich tun muss, um meine Knöpfe wieder selbst zu drücken. Eine kurze Pause an einem Ort, der mir gut tut und ich mich gut spüren kann.

Und diesen Ort habe ich gefunden.

Einen Ort, der eigentlich ganz nah ist, aber an dem ich interessanterweise bisher noch nie war.

Doch heute zog es mich dorthin. Es war irgendwie ganz klar. Ich sollte zum Tibet-Institut nach Rikon.

Das Klösterliche Tibet-Institut wurde in den 60-er Jahren auf Wunsch und unter der Schirmherrschaft Seiner Heiligkeit des 14. Dalai Lama gegründet und befindet sich etwas abseits von Rikon erhöht am Waldrand. Die Lage ist wunderschön und als Finny und ich ankamen, war die Stimmung der bald untergehenden Sonne einfach nur wunderschön. Fast etwas mystisch. Finny und ich spazierten den Waldweg unter den tibetischen Gebetsfahren hindurch, bis wir dann zur Stupa – einem buddhistischem Bauwerk, das Buddha selbst und seine Lehre, den Dharma symbolisiert - kamen.

Dort unten wurde ich schlagartig ruhig. Es war ein wunderbares Gefühl. Und auch wenn ich keine Ahnung von der buddhistischen Lehre habe, so habe ich doch sofort gemerkt, dass das hier ein ganz spezieller Ort ist und ich empfand es als eine äusserst grosse Ehre, an derselben Stelle gesessen und gestanden zu haben, wie der Dalai Lama einst.

Ja. Dieser Ort tat mir gut. Sehr gut sogar.

Ja. Und es hat mir wieder mal gezeigt, dass es gut ist einen Ort der Ruhe zu suchen, wenn es in einem drinnen unruhig ist. Denn in der Ruhe wird wieder vieles klar. Mir auf jeden Fall hat es äussert gut getan – dieser kleine Ausflug zum Ort der Ruhe und der neuen Kraft.

Hier sind noch einge Fotos von diesem wunderbaren Ort: http://www.aus-unserer-sicht.ch/432737869