27. Dez, 2016

Dieser doofe Silvester - und plötzlich freue ich mich darauf

Habt ihr ihn auch? So einen Tag, mit dem ihr euch einfach nicht anfreunden könnt. Von dem es euch schon im Vorfeld etwas graut und bei dem es euch egal wäre, wenn dieser aus dem Kalender gestrichen würde?

Bei manchen Menschen ist ihr Geburtstag so ein Tag, andere finden Weihnachten eher schwierig und bei mir ist das mit dem Silvester so eine Sache. Also nicht, dass mir der Silvester je etwas Böses angetan hätte und doch ist es so, dass dieser Silvester und ich irgendwie das Heu nicht auf derselben Bühne haben.

Warum fragt ihr mich? Hmmm. Gute Frage. Vielleicht mag ich es einfach nicht, dass so viele Leute nur an Silvester ihr Leben reflektieren. Dass man sich dann diese tollen Vorsätze vornimmt, welche dann alle am 3. Januar wieder vergessen sind. Und vor allem mag ich es nicht, dass man "auf Befehl um Punkt 12" super lustig und in Partylaune sein soll und man voller Mitleid oder extem geschockt angeschaut wird, wenn man im Vorfeld sagt, man hätte für diesen Abend nichts Spezielles geplant. Man sollte vielmehr von mindestens 10 Personen an irgend eine ultra-mega-super-hammer-coole Party eingeladen sein, da man ansonsten das Gefühl vermittelt bekommt, irgend etwas wäre falsch. Deshalb versuchen dann (fast) alle etwas zu finden, nur um an diesem Abend nicht alleine Zuhause zu sein.

Vielleicht mag ich diesen Tag aber auch nicht sonderlich, weil ich ehrlich gesagt noch nicht richtig viele wirklich tolle Silvester verbracht habe. Ich meine damit solche Silvester, an die ich mich von ganzem Herzen gerne zurück erinnere - wie die Silvester damals: 1980, als meine ganze Familie mit Schlitten den Hügel runter düsten; oder 2000, als ich zusammen mit meinem damaligen Freund von einem in der Höhe gelegenen Bänkli das Feuerwerk im Tal genoss; oder 2005, als ich bei super liebe Menschen zu Besuch in München war und wir auf dem Bürgersteig mit wildfremden Leuten angestossen haben. (Erinnest du dich, liebe Marlen...)

Solche Silvester sind es, die ich liebe und nicht jene, bei denen alle versuchen krampfhaft lustig zu sein. Nicht solche, wo man schon im Vorfeld wusste, dass man bei dieser Party eigentlich gar nicht sein wollte oder man die Leute die dort sind, in Wahrheit gar nicht sonderlich mag.

Ich wusste bis gestern nicht, wie ich meine Silvesterabend 2016 verbringen werde. Auf "Halli-Galli" hatte ich überhaupt keine Lust, Skifahren geht mit meinem Fuss derzeit nicht, Zuhause sein hatte ich aber auch keinen Bock und alles andere was ich mir überlegt hatte, fühlte sich irgendwie auch nicht richtig an... Und doch kam ich langsam aber sicher etwas unter Druck. Sollte ich nun doch einfach etwas zusagen, nur um schlussendlich nicht alleine zu sein?

Aber Halt! Das konnte es doch wirklich nicht sein!

Ich überlegte also nochmals ganz in Ruhe, was ich am allerliebsten an diesem Silvester tun würde. Und eigentlich war die Antwort super schnell klar.

Ich wollte in mein Lieblingshotel, das Bergresort - auch wenn ich vor einger Zeit die Info erhalten habe, dass kein Zimmer mehr in der damals angefragten Zeit frei wäre. Ich rief gestern also trotzdem nochmals an und wer hätte es gedacht: Sie haben noch Platz! Zwar nur zwei Nächte, weshalb ich zuvor noch in ein anderes Hotel muss und erst am 31. wechseln kann - aber hey - wenn ich es mir richtig überlege, dann passt genau diese Kombination perfekt!  Und einmal mehr hat es mir gezeigt, dass wenn ich darauf vertraue, dass das Richtige kommt, es dann auch passiert. 

Ich auf jeden Fall freue mich nun riesig auf diesen Ort, den ich mir von Herzen ausgesucht habe und der für mich und Finny an Silvester 2016-2017 passt.

Also lieber Silvesterabend, von mir aus darfst du bald kommen. Jetzt freue ich mich auf dich!

Ps. An alle die Silvester aber doch alleine Zuhause verbringen: Geniesst euren Abend auch! Denn es ist auch völlig in Ordnung alleine Zuhause zu sein, vielleicht TV zu schauen oder dieses 12-Uhr-Getue einfach zu verschlafen! Denn 2017 wird es auf jeden Fall.