19. Sep, 2016

Lache - Naja. Dann grinse ich halt

Inspiriert von einem Video, das ich heute gesehen habe, habe ich heute gelächelt. Also eigentlich gelacht. Nein, nicht weil etwas lustig gewesen wäre, sondern weil ich es tun musste. Ja, wirklich. 60 Sekunden lang musste ich meine Mund bis zu den Ohren ziehen und mein schönstes Zahnpastalächeln präsentieren. Und das alles nur, weil mich heute noch niemand zum Lachen brachte. Und mein schönes Zahnpastalächeln hat ja auch niemand gesehn. Aber ich glaube, das war vielleicht auch besser so. Denn mal ehrlich: Wenn jemand alleine und grundlos vor sich hingrinst, überlegst du dir doch sicherheitshalber, wie die Nummer vom Notruf ist...

Ja ok. Wenn man frisch verliebt ist - zum Beispiel in einen Menschen oder in einen jungen Hund - dann grinst man ständig so dämlich vor sich hin. Und dann auch nicht nur 60 Sekunden, sondern eher 23,75 Stunden pro Tag. Aber ansonsten macht man das ja wohl kaum.

Ausser eben heute.

Ach so. Du verstehst ja vielleicht noch gar nicht, weshalb ich das tun musste. Also, das ist so: Es ist bewiesen, dass wenn du lachst, deine Selbstheilkräfte aktiviert werden und dein Immunsystem gestärkt wird. Und wenn du zum Beispiel richtig sauer bist und dann 10 Sekunden lachst, dann hast du das Meiste deines Ärgers bereits wieder weggelacht und du beginnst, wieder klar zu denken. Zudem besagt ein chinesisches Sprichwort, dass pro Minute die du lachst, sich dein Leben um eine Stunde verlängert. Und ehrlich. Auch wenn ich nicht ewig leben möchte, finde ich dieses lächelnde-Selbstheilungskräfte-und-Immunsystem-aktivierende-Dings doch recht gut.

Also was bitte, muss ich genau tun? Und die Antwort von Frau Vera F. Birkenbihl ist ganz einfach: Lache von Herzen 10 Sekunden, oder lächle 60 Sekunden lang - und nicht weniger - und diese 60 Sekunden am Stück.

Gesagt getan. Ich bin also übers ganze Gesicht grinsend, den Weg von meiner Unterkunft bis zum Super-Grill-da-Mario spaziert. Hoch konzentriert zählend - damit es dann auch wirklich die 60 Sekunden sind. Doch dann, plötzlich, ein Auto hupt... Doof! Oh je! Ach nein! Prompt habe ich mich so erschrocken, dass ich vergessen habe, bei welcher Zahl ich war.

Also nochmals von vorne. Mundwinkel zu den Ohren - Zähne raus - 1,2,3 ... 56, 57, 58, 59, 60 und sicherheitshalber noch drei dazu - denn man weiss ja nie... Boah! Geschafft! Juhui! War das toll. Und komischerweise habe ich dann noch freiwillig weiter gelächelt. Warum? Keine Ahnung. Mir war einfach danach.

Aber! Ich hätte mir dieses ganze 60 Sekunden-Dings ersparen können. Denn ehrlich. Es gibt eine viel einfachere Variante dafür: Bestell einfach bei SupergrilldaMario Tagliolini neri agli scampi nostrani. Und nachdem du eine gefühlte Ewigkeit verzweifelt versuchst diese Scampis zu entblössen und du realisierst, wie dämlich du dich dabei gerade anstellst, brichst du sicherlich - auch wenn ganz alleine am Tisch sitzend - in Gelächter aus. Das ging mir auf jeden Fall so. Und da ja bei richtigem Lachen 10 Sekunden reichen und gleich viel bewirken wie 60 Sekunden ichziehdieMundwinkelzudenOhren, hätte ich mir das 2 x auf 60 zählen vorher auch wirklich ersparen können.

Aber trotzdem ist es irgendwie ziemlich gut zu wissen, dass unser Unterbewusstsein nicht kann entscheiden, ob wir wirklich das fühlen, was wir ihm signalisieren - und es somit bei Bedarf überlistet werden kann.

Und deshalb finde ich beide Lachvarienten gut: Entweder beim Supergrill Scampi essen oder 60 Sekunden lang die Mundwinkel zu den Ohren ziehen. Egal. Kommt ja beides auf das Selbe draufan.

Nadann - Lachen oder grinsen wir doch einfach mal wieder. :)