25. Mai, 2017

Schnee im Frühling - glücklich müde

Ach du meine Güte – bin ich müde. Naja. Nicht nur ich. Sondern Finny auch. Und nicht nur wir, sondern auch Ralph, der uns heute begleitet hat.

Ob wir einen Marathon gelaufen sind, fragt ihr mich? Nein, nein… Nicht wirklich, aber ich glaube, ich würde mich ganz ähnlich fühlen, hätte ich es getan.

Müde sind wir, weil:

wir heute Morgen abgeholt und ins Toggenburg chauffiert wurden. Dort angekommen stiegen wir in Unterwasser in die Zahnradbahn bis zum Iltios und fuhren von dort aus gleich weiter mit der Gondel auf den Chäserrugg. Zwar sahen wir schon von unten, dass der Gipfel auf 2'262 Meter über Meer im Nebel lag, aber das machte uns keinen Eindruck. Von der Gondel aus, konnten wir dann einen kurzen Blick auf Munggen – also Murmeltiere – werfen und auch Gemsen konnten wir sehen. Oben angekommen befanden wir uns dann aber wirklich total im Nebel und uns blieb nichts anderes übrig, als uns beim Tee und Nussgipfel zu stärken und zu warten, bis die Sonne stärker wurde und wir plötzlich wieder eine wunderbare Fernsicht hatten. Nun sahen wir jedoch auch, dass wir uns mitten im Winter befanden. Eine wunderbare Schneelandschaft wartete darauf, von uns erkundet zu werden. Ich fand es klasse. Finny fand es super. Und auch Ralph fand es toll. Voller Tatendrang begannen wir, uns den Weg in den Schnee zu pflügen… Alle 3 voller Energie, Freude und Motivation… Bis wir so nach ca. 45 Sekunden merkten….: Ach du grüne Neune… Ist das anstrengend!! Denn so schön der Schnee auf dieser Höhe im Frühling ja ist, so anstrengend ist es, dort drauf zu laufen. Bei jedem Schritt sind wir eingesunken und die Höhenmeter die wir zurückzulegen hatten, wurden plötzlich zu einer richtigen Herausforderung. Zudem hatte die Sonne bereits eine unglaubliche Kraft und reflektierte sich auf dem Schnee so stark, dass es auch noch mit Gletscherbrille kaum auszuhalten war.

Schön war es aber auf jeden Fall. Das fand vor allem auch Finny. Sie spurtete nämlich auf dem wunderbaren Weiss wie ein junges Rehlein stetig hin und her. Es war echt schön, diese Lebensfreude zu sehen und ich gestehen, mir ging dabei echt das Herz weit auf.

Da die Schneewanderung aber mit der Zeit wirklich äusserst anstrengend wurde, machten wir nicht die Runde, die wir geplant hatten, sondern kehrten schon früher wieder um. Aber das machten nichts. Zurück bei der Station Iltios – und somit zurück im Frühling – hatten wir nämlich auch von dort aus noch viele Möglichkeiten, weiter wandern zu gehn. Wir entschieden uns für einen Teil des Klangweges, der zu den Schwendiseen führte und auf dessen Weg, wir nach dem Schnee nun die Blumenpracht sowie den Blick auf den Säntis genissen konnten.

Schön war er – unser Tag. Und auf eine wunderbare Weise sehr anstrengend. Denn irgendwann war bei dieser Anstrengung alles Kopflastige weg und jetzt, nachdem auch noch der Körper völlig ausgepowert ist, fühle ich mich – zwar müde – aber glücklich.

Und das war es doch, was ich mir für heute wünschte: Einen schönen Tag zu erleben und einfach glücklich zu sein.

Hier der Link zu den heutigen Fotos: http://www.aus-unserer-sicht.ch/429699467