20. Nov, 2016

SBB-Tageskarte - optimal ausgenutzt

Ja. Die Schweiz ist schön. Aber ja. Die Schweiz ist teuer. Und ja. Die Schweiz hat einen tollen ÖV. Aber ja. Der ÖV ist sehr teuer. Und ja. Der Hund darf mit in den Zug. Aber ja. Natürlich muss der Hund auch bezahlen - ausser er ist in einer Tasche.

Und wie mixt man das nun alles optimal zusammen? Genau!

Man bzw. frau kauft eine Gemeinde-SBB-Tageskarte zum Sonderpreis, steckt den Hund in eine Hunde-Umhängetasche, sodass dieser nichts bezahlen muss, und fährt dann während eines Tages überall dorthin, wohin sie gerade Lust hat und will.

Und gewollt hat sie - also quasi ich - unbedingt auf die Rigi.

DIE Rigi. Also ganz ehrlich. Dass man einem Berg "die" Rigi sagt, finde ich zwar nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig. Aber da die Rigi ja bekanntlich DIE Königin der Berge ist, lassen wir das DIE mal gelten - auch wenn es sich ziemlich doof anhört.

Bereits vor sieben Uhr machten wir uns gestern - trotz schlechter Wetterprognose - dafür mit umso besserer regen- und schneetauglicher Wanderausrüstung, auf nach Arth Goldau, um dort in das Rigi Bähnli umzusteigen. Wolkenbruchartig giesste es in Strömen, als wir dann mit dem Rigi Bähnli losfuhren. Zu unserer Freude verwandelte sich der Regen aber schon mal in Schnee und wir waren sicher, dass unser Rigi-Ausflug ein tolles Erlebnis werden würde.

Naja... Toll würde ich es im Nachhinein zwar ehrlich gesagt eher nicht ganz nennen - aber unvergesslich allemal. Denn kaum waren wir oben auf dem Gipfel angekommen - nicht dass wir vor lauter Neben etwas hätten sehen können - und ein paar Schritte gelaufen waren, ging der stärkste Wintersturm los, den ich je erlebt hatte. Der Wind peitschte uns um die Ohren und gefrorene Eiskristalle wurden uns ins Gesicht gewirbelt und es fühlte sich an, als würde dieses zerschnitten werden. Finny erstarrte und konnte sich nicht mehr rühren und auch ich hatte unendlich Mühe, mich mit Finny auf den Armen fort zu bewegen. Wir wollte nur noch eines. So schnell als möglich zurück zur Bahn und retour nach Arth Goldau. Mühsam, anstrengend und schmerzhaft war es, sich dem Wind entgegenzustemmen. Das Gesicht und die Augen von diesen Eiskristallen malträtiert, erreichten wir nach einer gefühlten Ewigkeit schlussendlich doch noch die Bahn und waren froh, im sicheren und warem Wagon uns wieder zurück bringen zu lassen.

Um uns von unserem kurzen aber intensiven Rigi-Ausflug zu erholen, fuhren wir dann nach Luzern, um dort die schöne Stadt anzuschauen und uns im Cafe Heini kulinarisch verwöhnen zu lassen.

Frisch gestärkt und mit neuem Mut, beschlossen wir dann, uns noch eine einstündige Vierwaldstättersee-Rundfahrt zu gönnen. Das war eine super Idee. Nicht nur das die Yacht wunderschön war, sondern es klarte auch das Wetter auf und auch die Infos, welche wir per Kopfhörer erhielten, waren spannend und lehrreich.

Nach Rigi, Heini und dem Vierwaldstättersee beschlossen wir dann kurzfristig, noch nach Basel zu fahren, um dort was Feines zu essen.

Gesagt - sich in den Zug gesetzt - getan.

Und ich muss sagen: Das war erneut eine gute Idee. Denn auch als Zürcher muss man neidlos anerkennen: Basel ist echt eine coole Stadt. Eine Stadt die lebt und eine Stadt, in der wir mit tollster Strassenmusik und einem Konzert vom Turm des Münsters aus, begrüsst wurden.

Nachdem wir dann noch den wunderbaren Blick auf den Rhein und "Chleibasel" genossen und im braunen Munz typisch Schweizerisch gegessen haben, liessen wir uns - müde aber glücklich - wieder von der SBB nach Hause chauffieren.

Also wir sind der Meinung: so nutzt man eine SBB Tageskarte optimal aus. :) Und was findet Ihr?

Den Foto-Link zu unserem SBB-Ausflug findet Ihr hier:

http://www.aus-unserer-sicht.ch/429699467