20. Jul, 2016

Denn das Kühle liegt so nah

Heiss - schwitz - lechz

Also dass man bei der heutigen Hitze irgendwo ans oder wenn man ganz todesmutig ist vielleicht sogar ins kühle Nass geht, ist ja ziemlich klar. Nur wohin war die grosse Frage.

Grübel - grübel - und studier...

30 Möglichkeiten gäbe es, aber alle machten mich heute nicht richtig an. Denn ich hatte überhaupt keine Lust lange im Auto zu sitzen und vor allem wollte ich das auch Finny nicht antun.

Und die Lösung war - wie so oft im Leben - das Gute bzw. Kühle liegt so nah!

Wir machten uns also bewaffnet mit Klappstuhl, Sonnenbrille, Badetuch für Frauchen, Badetuch für Hund, Antibrumm, Trinkwasser, Hundeleckerlis und Sonnencreme auf nach Winterthur-Töss.

Von dort führte ein schöner Waldweg bis zum Reitplatz - welcher nebenbei erwähnt übrigens kein wirklicher Reitplatz, sondern ein Sportplatz bzw. eine Freizeitanlage ist - bei dem es ein Restaurant hat und wo man wunderbar das Auto parkieren kann.

Von dort aus machten wir uns dann zu Fuss und schwer beladen auf, uns an der Töss (nun meine ich mit Töss nicht mehr den Stadtteil, sondern den Fluss) ein schönes Plätzchen zu suchen. Aber das war gar nicht so einfach. Nicht weil es keine gab, sondern so viele. Nach einigem Suchen fanden Finny und ich aber schlussendlich den perfekten Ort, um unseren Campingstuhl aufzustellen und uns gemütlich einzurichten. Problemlos konnte Finny beim flachabfallenden und nicht tiefen Wasser rein, um von dort zu trinken. Denn obwohl Wasser ja überhaupt nicht Finny Element ist, findet sie das Trinken aus Bächen, Flüssen und Seen voll cool und irgendwie scheint sie mich danach immer ganz stolz anzustrahlen - dieser super mutige Adventure-Hund.

Dass sie dann selbst und freiwillig ins kristallklare Wasser gegangen wäre, würde sich zwar super gut anhören, war dann aber doch nicht der Fall. Aber mit "etwas Überredungskünsten und Nachhilfestellung" von mir, war Finny zumindest fast ganz nass - auch wenn sie, um ehrlich zu sein, immer auf dem direktesten Weg wieder das sichere und trockene Ufer aufsuchte.

Unser Aufenthalt an der Töss hat aber nicht nur Finny gefallen, sondern auch mir gut getan. Denn da weit und breit keine Menschenseele zu sehen war, konnte ich meinen Kopf lüften, meine Akkus aufladen und einfach mal einen Moment sein. Ich sitzend am Ufer auf dem Stuhl und Finny auf meinen Beinen.

Das war schön und doch fühlte ich mich auf einmal ziemlich einsam und traurig.

Doch dann kam ein wunderschöner Schmetterling angeflogen und setze sich auf die Armlehne meines Stuhles. Einfach so. Zu uns. Minutenlang war er da. Machte die Flügel auf und wieder zu. Einfach ganz ruhig. Einfach ganz friedlich. Und es tat mir gut. Wie ein Güessli vom Himmel.