19. Mai, 2016

Alcatraz

Ich habe lange überlegt, ob ich DAS Touristenmagnet in San Francisco, Alcatraz, überhaupt besuchen soll oder nicht. Um ehrlich zu sein hat es mich gar nicht so richtig angemacht und auch abgeschreckt, dass man Tage wenn nicht schon Wochen im Voraus Tickets kaufen muss. Da aber meine Schwester mir gesagt hat, dass sich der Besuch auf Alcatraz lohnt, habe mich doch noch entschlossen, dorthin zu gehen. Und heute war es dann so weit.

San Francisco schien zu spüren was ich vor hatte und schickte mir das entsprechende Wetter zu. Wolkig, regnerisch und mystisch war die Stimmung, als ich mich mit dem Schiff vom Pier 33 in Richtung Alcatraz fahren liess. Alcatraz, welches früher einfach als „Rock“, also als „Felsen“ bezeichnet wurde, liegt nur gut zwei Kilometer von San Francisco entfernt.

„Sie haben Anspruch auf Verpflegung, Kleidung, Unterbringung und Medizinische Versorgung. Alles andere sind Privilegien“. Das was Nummer 5 der Alcatraz Gefängnisregeln und Verordnungen von 1934.

Das US-Bundesgefängnis wurde zum Thema vieler Bücher und Filme und wurde auch aufgrund von Insassen wie Al Capone oder Robert Stoude, dem Vogelmann von Alcatraz, bekannt und wurde zum Symbol der Schattenseite von Amerika.

1963 wurde das Gefängnis aufgrund der steigenden Kosten geschlossen und heute werden tausenden Touristen via Autdio-Guide die Geschichte von Alcatraz erzählt. Und ich muss sagen: diese Tour ist eindrücklich. Man erhält einen guten Eindruck wie das Leben auf Alcatraz gewesen sein muss, da ehemalige Gefängniswärter wie auch ehemalige Gefangene erzählen, wie sie die Zeit auf dem Felsen erlebt haben. Es ist eindrücklich. Es ist unheimlich. Es ist düster. Und doch gab es auch ganz normales Leben dort. So erzählt zum Beispiel eine Frau, wie sie ihre Kindheit als Tochter eines Wärters auf Alcatraz erlebt hat und wie ihre Familie auf dem Felsen lebte.

Fluchtversuche von Alcatraz wurden zwar geplant und unternommen, schienen aber aussichtslos zu sein. Denn auch wenn man die Zelle irgendwie verlassen konnte, so hatte man eigentlich keine Chance, irgendwie lebend an Land zu kommen. Das Meer ist zum Schwimmen viel zu rauh und zu kalt und zudem lauern überall Haie. Wer einmal in Alcatraz war, schien auch dort zu bleiben.

Und wie sagt es der Spruch am Eingang von Alcatraz:

"Breche die Regeln und du gehst ins Gefängnis, breche die Gefängnisregeln und du gehst nach Alcatraz."